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Abschalten im 21. Jahrhundert: Der Jakobsweg

Abschalten im 21. Jahrhundert: Der Jakobsweg

Eine Auszeit nehmen im 21. Jahrhundert: Der Jakobsweg erfreut sich immer größerer BeliebtheitUnser Leben wird immer komplexer: Arbeitsplätze gibt es nur noch für befristete Zeit, Beziehungen halten nicht mehr besonders lang, den Wohnort wechseln wir sehr viel häufiger als noch die älteren Generationen, wir leben in einer zunehmend global vernetzten und hoch technologisierten Welt – auch die Ansprüche unserer Mitmenschen an uns sind höher geworden: Im Beruf sollen wir alles geben, der perfekte Partner und Familienvater sein, immer verlässlich für die besten Freunde… kein Wunder, dass uns da auch mal die Energie für all das verlässt. Immer mehr Menschen nehmen sich dann eine Auszeit – mal für ein paar Wochen, manches Mal sogar für ein Jahr oder länger. Immer beliebter wird bei solchen Auszeiten vom Alltag auch das Pilgern – und wo zieht es uns Deutsche hin? Na klar, zum Jakobsweg.


Laufen und zur Ruhe kommen: Pilgern liegt wieder im Trend

Auch dem Düsseldorfer Komiker Harpe Kerkeling ging es nach der Entfernung seiner Gallenblase und einem Hörsturz im Jahr 2001 ähnlich – der begnadete Schauspieler und Autor packte daraufhin seine sieben Sachen und pilgerte den Jakobsweg entlang. Der Düsseldorfer wollte einmal zur Ruhe kommen und sich während des Pilgerns auch wieder stärker der spirituellen Seite des Lebens zuwenden. Dass man sich auf solchen Touren auch intensiv mit sich selbst beschäftigt, ist unvermeidlich – aber genau das kommt meistens in unserem Alltag viel zu kurz. Überladen mit zahlreichen Aufgaben, arbeiten wir permanent eine To do-Liste ab und stressen uns oft noch zusätzlich in der Freizeit oder vergammeln unser Leben in einsamer Langeweile auf der Couch.

Das Gegenprogramm zum Alltags-Stress: Sich selbst begegnen

Glücklicherweise muss man nicht gezwungenermaßen religiös sein, um eine solche Auszeit wie Hape Kerkeling zu nehmen – Pilgern und Spiritualität spielen aber auch für viele Manager eine größere Rolle, die keinen Sinn mehr im Job sehen oder dort schon alles erreicht haben, was sie sich vorgenommen haben. Man denke nur an den erfolgreichen PR-Manager und Mitgründer von Europas erfolgreichster PR-Agentur Pleon, Paul Kothes. Nach einer sehr erfolgreichen Karriere als Unternehmer begann der Kommunikationsmanager damit, sich mit Spiritualität und Zen zu beschäftigen, um sich weniger der oberflächlichen Kommunikationsbranche, sondern mehr dem eigenen Innenleben zuwenden. Auch bei Kothes setzte vor dem Lebenswandel eine gesundheitliche Krise ein – der Public Relations-Manager erkrankte im jungen Alter von 32 Jahren an Tuberkolose. Oft nehmen wir erst solche ernsten Zeichen an, um über unser Leben nachzudenken und etwas zu verändern – gesünder ist es natürlich, auch im „funktionierenden“ Alltag immer wieder inne zu halten und den eigenen Lebensstil zu überdenken.

Foto: Hans-Jakob Weinz / pixelio.de

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