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Der Körper im Alter

Der Körper im Alter

mann_modelWir alle werden ältern, Tag um Tag. Unser Körper verändert sich im Laufe des Lebens. Der eine merkt es früher als der andere und auch der Zeitpunkt des Auftretens der verschiedenen altersbedingten Veränderungen ist unterschiedlich.

Hier eine Zusammenfassung wichtige Veränderungen des ganzen Körpers:

Augen: Die Augen werden mit den Jahren immer schlechter und man kann praktisch nichts dagegen tun. Mit etwa 60 Jahren hat die Augenlinse ihre Anpassungsfähigkeit an kurze Entfernungen verloren (Altersweitsichtigkeit). Diese Entwicklung findet bereits ab dem 40. Lebensjahr statt. Das Anpassungsvermögen an veränderte Lichtbedingungen und das schnelle Scharftstellen auf die Nähe geht auch zurück.

Gehör: Das Hörvermögen beider Ohren wird im Alter durch Veränderungen im Innenohr schlechter. Die Fähigkeit hohe Töne wahrzunehmen verringert sich. Außerdem können im Alter störende Geräusche auftreten (Tinnitus).

Geruch, Geschmack & Durst: Geruchs- und Geschmackswahrnehmung nehmen im Alter ab. Mögliche Folgen sind verminderter Appetit und einseitige Ernährung. Normal gesalzene Kost schmeckt dann oft fad und langweilig. Das Empfinden von Durst wird geringer, so dass ältere Menschen oft zu wenig Flüssigkeit aufnehmen. Senioren müssen oft an das Trinken erninnert werden.

Gehirn: Mit den Jahren nimmt die Zahl der Gehirnzellen ab und die Verbindungen der Nervenzellen im Gehirn untereinander funktionieren schlechter. Davon ist vor allem das Vorderhirn betroffen, der Sitz der höheren Geistes- und Wahrnehmungsfähigkeiten. Allerdings ist das Gehirn bis ins hohe Alter trainierbar, da ausgefallene Nervenverbindungen von anderen übernommen werden können und sogar neue Gehirnzellen gebildet werden. Daher behalten auch ältere Menschen ein hohes Lernvermögen bei und können jüngeren sogar überlegen sein. Erkrankungen wie Alzheimer, eine Unterfunktion der Schilddrüse oder mangelnde Durchblutung des Gehirns können den Rückgang der geistigen Leistungsfähigkeit zusätzlich verstärken.

Haut: Die Haut wird im Alter dünner, trockener und enthält weniger Proteinfasern wie Kollagen, die sie elastisch und dehnbar halten. Die Abnahme des Wassergehalts im Körper wird am Spannungszustand der Haut sichtbar. Auch das Unterhautfettgewebe geht zurück. Sie verliert dadurch ihr straffes und glattes Aussehen und bildet Falten.

Knochen: Die Knochen unterliegen einem ständigen Auf- und Abbauprozess. Im Alter gewinnt der Abbauprozess jedoch die Oberhand, vor allem bei einem Mangel an Vitamin D. Es wird mehr Knochensubstanz abgebaut als aufgebaut. Dies betrifft vor allem Frauen ab der Menopause. Knochen älterer Menschen sind deshalb weniger stabil und brechen leichter. Bei einem krankhaften Abbau von Knochensubstanz spricht man auch von einer Osteoporose.

Knorpel: Mit dem Alter verliert der Körper Wasser, das auch ein wesentlicher Bestandteil des Knorpelgewebes in den Gelenken ist. Die Knorpel schrumpfen und verlieren ihre Dämpfungseigenschaften. Dadurch wird die Beweglichkeit der Gelenke eingeschränkt und es können Schmerzen an Wirbeln, Knien oder Hüfte auftreten. Mechanische Abnutzung des Knorpels infolge jahrelanger Fehl- oder Überbelastung kann diesen Prozess noch beschleunigen (Arthrose).

Bindegewebe: Die Elastizität des Bindegewebes nimmt ab. Davon betroffen sind unter anderen die Wände der Blutgefäße. Das behindert den Blutfluss und erhöht den systolischen (oberen) Blutdruck, während der diastolische (untere) Wert eher sinkt. Dadurch erhöht sich die Gefahr eines Herzinfarkts oder Schlaganfalls.

Muskulatur: Die Muskulatur im wird langsamer aufgebaut als in jungen Jahren, dafür wird vermehrt Fett eingelagert. Vor allem die Muskelfasern, die für kurze schnelle Leistung wie Sprints gebraucht werden, nehmen ab. Allerdings kann dieser Prozess durch gezieltes Training  beeinflusst werden. Auch im hohen Alter sind also noch Steigerungen der Muskelkraft möglich.

Herz & Kreislauf: Das Herz ist als Muskel ebenfalls vom Alterungsprozess betroffen: Muskelfasern werden durch Bindegewebe ersetzt und die Leistung des Herzens nimmt ab. Erhöhter Blutdruck, Herzrhythmusstörungen oder Atemnot sind mögliche Anzeichen solcher Veränderungen. Blutdruck erhöhend wirken sich außerdem Ablagerungen in den Blutgefäßen aus (Arteriosklerose), deren Wand im Alter weniger elastisch ist. Folgen dieser Veränderungen können Herzinfarkt und Schlaganfall sein.

Nieren & Blase: Die Nieren verlieren im Alter einen Teil ihrer Funktionstüchtigkeit, deshalb müssen manche Medikamente anders dosiert werden. Außerdem lassen Beckenboden, Blasenmuskel und Schließmuskel des Afters in ihrer Elastizität nach, so dass ältere Menschen oftmals nachts zum Wasserlassen auf die Toilette müssen. Manchmal kann der Harndrang auch nicht mehr kontrolliert werden (Inkontinenz). Bei Männern kann sich die Prostata vergrößern, Folgen sind Inkontinenz, Harnstörungen und Schmerzen. Eine Gefürchtete Komplikation ist die Entwicklung von Prostatakrebs. Deshalb wird Männern ab 45 Jahren empfohlen, jährlich zur Prostata-Vorsorgeuntersuchung zu gehen.

Hormone: Der Hormonhaushalt ändert sich im Alter sowohl bei Frauen (Wechseljahre) als auch bei Männern. Manche Hormone, wie z.B. Testosteron oder Östrogen, nehmen ab, andere werden vermehrt gebildet, z.B. Insulin und Gonadotropin. Auch die Schilddrüse produziert weniger Hormone.

Immunsystem: Die Abwehrkräfte werden mit zunehmendem Alter schwächer. Das Immunsystem älterer Menschen produziert weniger Abwehrzellen und Antikörper, so dass zahlreiche Erreger eher zu Erkrankungen führen und diese schwerer verlaufen. Mit zunehmendem Alter reagiert der Körper daher empfindlicher auf Krankheitserreger und Erkrankungen verlaufen mit deutlich mehr Komplikationen.

Darm & Verdauung: Mit den Jahren bilden die Drüsen des Körpers weniger Hormone und Verdauungssekrete. So kann eine verminderte Insulin-Produktion der Bauchspeicheldrüse zu Typ-2-Diabetes führen (Alterszucker). Erkrankungen des Magen-Darm-Ttraktes wie Blinddarmreizungen, Geschwüre, Verstopfung, chronische Darmentzündungen und Darmverschlüsse sind im Alter ebenfalls häufiger.

Körperzusammensetzung: Mit den Jahren verändert sich die Zusammensetzung des Körpers. Wasseranteil und Muskelmasse verringern sich, der Körperfettanteil steigt. So beträgt laut der Körperwasseranteil bei 30-Jährigen rund 60%, bei sportlich aktiven 55 bis 65-jährigen Männern und Frauen sinkt er auf 56 bzw. 49%. Diese Entwicklung beschleunigt sich mit zunehmendem Alter.

Quelle: http://www.internisten-im-netz.de

Bild: © CURAphotography – Fotolia.com

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