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Robin Ewers über sein Hobby

Robin Ewers über sein Hobby

Waren Sie als Kind auch öfter mal auf Schnitzeljagd? Während Sie nach versteckten Hinweisen gesucht haben ist die Spannung immer weiter gestiegen – bis man am Ende endlich den lang gesuchten Schatz gefunden hat. Auch als Erwachsener müssen Sie auf diesen Spaß übrigens nicht verzichten: Dank der heutigen Technik gibt es seit einigen Jahren den Trendsport „Geocaching“ – eine Art moderner Schnitzeljagd, bei der man mithilfe eines GPS-Gerätes und Koordinaten einen s.g. „Cache“ finden muss. Dieses Hobby erfreut sich immer größerer Beliebtheit, doch was ist es nun eigentlich genau? Wir haben den langjährigen Geocacher und Autor des Buches „Geocaching“,  Robin Ewers,  für Sie interviewt.

Geocaching
Am Ende des Geocache wartet auf Robin eine Überaschung. Meist sind es keine großen Schätze, doch das macht überhaupt nichts: „Beim Caching ist der Weg das Ziel“, sagt Robin

Hallo Robin, wie bist du zum Geocaching gekommen und wie lange machst du es schon?

Zum Geocaching bin ich über Freunde gekommen. Die haben mich mal auf eine Tour mitgenommen und mir das Hobby nahegebracht. Das war 2007. Ich war von Anfang an begeistert und gehe nach wie vor gerne mit Freunden eine Runde Geocachen.

 Was ist Geocaching eigentlich genau?

Geocaching ist eine Art moderne Schnitzeljagd an deren Ende ein versteckter Behälter – der Cache – gefunden werden muss. Während bei der klassischen Schnitzeljagd meist Pfeile aus Kreide oder Sägespänen den Weg zeigen, verwendet man beim Geocaching GPS-Koordinaten. Werden diese in ein GPS-fähiges Gerät (z.B. Outdoor-GPS-Gerät oder ein Smartphone) eingegeben, führt einen das Gerät zu dieser Position. Dort gilt es dann Rätsel zu lösen oder Hinweise zu sammeln. Die Lösungen zu den Rätseln und die Hinweise führen dann zu dem versteckten Behälter.

Gibt es am Ende der „Schnitzeljagd“ eine Belohnung oder ist das Erreichen des Ziels Belohnung genug?

Die Belohnung ist in diesem Fall das Erfolgserlebnis. Geocaching wird auch gerne als „digitale Schatzsuche“ bezeichnet. Das ist natürlich nicht wörtlich zu nehmen, denn im Cache findet man keine Wertgegenstände, sondern eher kleine alltägliche Dinge mit symbolischem Wert. Der eigentliche Schatz ist die Suche selbst, bei der man häufig viel über die besuchten Orte und die Umgebung erfährt. Manchmal erfährt man sogar etwas über sich selbst.  Beim Geocaching ist also der Weg das Ziel.

Was macht den Reiz des Geocaching aus?

Geoaching ist ein sehr abwechslungsreiches Hobby. Man ist draußen in der Natur, bewegt sich und lernt etwas über die Umgebung. Da kein Geocache wie der andere ist, bietet jeder Geocache ein einzigartiges, besonderes Erlebnis.

Wer legt die Caches an?

Die Caches werden von den Geocachern selbst angelegt. Im Prinzip kann jeder, der Lust dazu hat, einen Geocache anlegen. Da aber gut gemachte Caches einiges an Zeit und Arbeit erfordern, macht das nicht jeder. Das ist aber auch nicht schlimm, denn es gibt viele Cacher, die darauf Lust haben und schon viele Caches versteckt haben. Es gibt also keinen Mangel an Caches. Und ein gut gemachter Cache eines erfahrenen Cachers ist viel mehr Wert als 10 langweilige Caches eines Anfängers, der die Caches eigentlich nur legt „um der Community“ etwas zurück zu geben.

Für wen ist Geocaching geeignet?

Geocaching ist für jeden geeignet, der Lust hat sich zu bewegen und Neues zu entdecken. Ein bisschen Spaß am Rätseln sollte man auch haben. Selbst für Familien mit Kindern ist das Geocaching geeignet. So bekommt man die Kids von Spielkonsole, TV und PC raus in die Natur. Aber nicht jeder Cache ist für Kinder geeignet. Da sollte man ein wenig darauf achten, dass die Wegstrecke nicht zu lang ist und die Rätsel auch für Kinder lösbar sind.

Geocaching Kind
Viele Kinder haben großen Spaß am Geocaching, allerdings sind nicht alle Caches kindgercht.

Was braucht man, um erfolgreich Geocachen zu können?

Man benötigt auf jeden Fall ein GPS-fähiges Gerät. Das kann ein spezielles Outdoor-GPS sein, aber auch ein GPS-fähiges Smartphone. Wobei ich die Outdoor-GPS-Geräte empfehle, da sie einige Vorteile gegenüber dem Smartphone besitzen. Stichworte sind da: Akkulaufzeit, Robustheit, besserer Empfang. Ansonsten benötigt man noch einen Stift um seinen Besuch im Logbuch zu loggen. Bei manchen Caches benötigt man eine Spezialausrüstung wie z.B. eine Kletterausrüstung oder eine Tauchausrüstung. Das steht dann aber in der Cachebeschreibung meist genau drin. Die Cachebeschreibung findet man übrigens im Internet auf Seiten wie geocaching.com oder opencaching.de.

Du hast ein Buch über Geocaching geschrieben. Worum geht es darin und an wen richtet es sich? An Anfänger? Oder ist es doch eher was für Profis?

Als Anfänger hat man recht viele Fragen und es ist nicht so ganz einfach bei den verschiedenen Cachetypen, Cachegrößen und Schwierigkeitsgraden durchzuschauen. Ich möchte vor allem Anfängern einen Überblick über das Hobby geben und sie bestens auf die Cachesuche vorbereiten. Auch wer einen Geocache verstecken möchte, findet in meinem Buch auch dazu einen Leitfaden. Ich widme mich im Buch außerdem dem Thema „Geocaching und Naturschutz“. Je mehr Menschen Geocaching betreiben, desto wichtiger ist es, dass sich alle korrekt gegenüber der Natur und anderen Interessensgruppen verhalten. Und in dem Bereich können auch die alten Geocache-Hasen noch etwas lernen.

Wie oft gehst du auf „Schatzsuche“?

Ich gehe mehrmals im Monat cachen. Insbesondere am Wochenende. Da kann ich mir entsprechend viel Zeit nehmen und mit Freunden für ein paar Stunden der Großstadt entfliehen. Danach noch lecker Einkehren. Perfekt!

Hast du über das Geocaching neue Leute kennengelernt?

Aber klar doch. Einerseits ergeben sich über die Cachesuche neue Bekanntschaften, da immer mal wieder jemand einen Freund mitbringt. Dann gibt es noch die Geocaching-Events. Dort treffen sich Geocacher aus einer Region oder ganz Deutschland (manchmal auch aus der ganzen Welt) und tauschen sich aus. Vom lokalen Geocaching-Stammtisch mit einigen wenigen bis hin zu mehrtägigen sogenannten Mega-Events mit mehreren tausend Menschen reicht die Palette. Da sind schon viele Freundschaften entstanden.

Wir bedanken uns bei Robin für das nette Interview.

Das Interview hat Sie neugierig gemacht? Dann schauen Sie doch mal auf Robins Seite vorbei oder bestellen Sie sich sein Buch über Geocaching.

Fotos:
1) © Robin Ewers2) © sianc / Shutterstock.com

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