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Gesundheitstipps zum Tag gegen Lärm am 28. April

Gesundheitstipps zum Tag gegen Lärm am 28. April

laerm_musicBereits zum 13. Mal soll der „Tag gegen Lärm“ weltweit das Bewusstsein für lärmbedingte Gesundheitsgefahren schärfen – dieses Jahr am 28. April.

Die Signal Iduna IKK erläutert Hintergründe und gibt Tipps zu Schutzmaßnahmen.

Lärm gilt als akustische Form der Umweltverschmutzung: Zwar bleiben Äcker, Flüsse und Atemluft davon unbehelligt, trotzdem leidet unsere Lebensqualität und mit ihr die Gesundheit. Denn das menschliche Gehör als „natürliche Alarmanlage“ ist immer auf Empfang – selbst im Schlaf.

„Lärm kann nicht nur Hörprobleme, sondern sogar Herzinfarkte und Depressionen auslösen“, weiß Sylvia Strothotte, Pressesprecherin der Signal Iduna IKK. Wer die Zusammenhänge kennt, kann sich und seinen Nachwuchs besser schützen.

Wann aus Geräuschen Lärm wird

Für überzeugte Eisenbahner ist das Geräusch eines vorbeifahrenden Zuges vielleicht Musik in den Ohren, für andere einfach Krach. Lärm ist oft Ansichtssache. Er wird deshalb als Masse unerwünschter und störender Geräusche definiert, die das körperliche, seelische und soziale Wohlbefinden der Betroffenen mindern können. Doch es geht auch genauer: durch Messen des in Dezibel angegebenen Schallpegels. Bei einem normalen Gespräch werden ungefähr 60 Dezibel gemessen. Als schädlich gilt ein Pegel, der dauerhaft über 85 Dezibel liegt.

Alltag und Arbeitsplatz

Straßenverkehrslärm, laut Umweltbundesamt für die meisten Menschen der größte Störfaktor, erreicht bis zu 100 Dezibel. Gleich danach kommt für viele der Krach aus der Nachbarschaft: Musik, Partys, Hundegebell, Rasenmäher, Laubsauger und Co. 35 Prozent der Bevölkerung leiden unter Flugverkehrslärm, 20 Prozent können lärmbedingt nicht bei offenem Fenster schlafen. Am Arbeitsplatz werden nicht nur typische „Lärmarbeiter“ wie Straßenbauer trotz strenger Arbeitsschutzrichtlinien von Krach geplagt: Auch Pädagogen und die ihnen anvertrauten Kinder in Schule und Kindergarten sind betroffen.

Hausgemacht

Oft setzen wir uns dem Lärm „freiwillig“ aus, etwa wenn wir alte oder besonders billige elektrische Geräte nutzen oder stundenlang MP3-Player hören. Gerade Jugendliche drehen diese oft auf bis zu 100 Dezibel auf. Beim Konzert- oder Discobesuch werden trotz strenger Auflagen oft 110 Dezibel erreicht. Kinder sind besonders gefährdet: Sie wissen noch nicht, dass so manches dudelnde, knackende oder knallende Spielzeug ihren Ohren schadet. Selbst Spieluhren, die für sanftes Einschlummern sorgen sollen, erreichen oft eine gefährliche Lautstärke.

Hörprobleme

Schon einmalige Lärmbelastungen über 85 Dezibel, etwa durch Silvesterböller, können Ohrgeräusche auslösen und das Hören leiser Töne erschweren. Mit etwas Glück geht dies nach einer gewissen Zeit wieder vorbei. Ohne ausreichend lange Ruhephasen kann daraus jedoch ein bleibender Hörschaden entstehen, der sich selbst mit einem Hörgerät nur teilweise ausgleichen lässt.

Herzinfarkt, Tinnitus und Co.

Gerade Lärm, dem wir uns wehrlos ausgeliefert fühlen, kann neben Hörschäden auch stressbedingte Erkrankungen auslösen: Konzentrations- und Schlafstörungen, einen erhöhten Blutdruck und einen zu hohen Stresshormonspiegel. Verminderte Leistungsfähigkeit und Depressionen können die Folge sein. Insbesondere bei Männern steigt das Risiko für einen Herzinfarkt durch Verkehrslärm um 30 Prozent.

Eine Folge von (Lärm-)Stress ist auch der Tinnitus, ein schriller und oft lebenslang bleibender Dauerton – etwa drei Millionen Menschen in Deutschland müssen damit leben. Ohrgeräusche können zusammen mit plötzlicher Schwerhörigkeit und einseitigem Druckgefühl im Ohr auch auf einen Hörsturz hinweisen. In beiden Fällen gilt: Bei Verdacht sofort zum HNO-Arzt, denn nur schnelle Gegenmaßnahmen können bleibende Schäden verhindern.

Tipps für den persönlichen Lärmschutz

Zunächst sollte jeder die eigenen Hörgewohnheiten überdenken – geht es nicht leiser? Das freut auch die Nachbarn. Wer öfter eine Ruhepause einlegt und sich Tage ohne Disco oder „Knopf im Ohr“ gönnt, entlastet sein Gehör. Beim Kauf elektrischer Geräte auf Angaben zur Lautstärke achten, ein gutes Zeichen: der „Blaue Engel“ oder andere anerkannte Gütesiegel. Besonders wichtig ist dies bei Kinderspielzeug.

Profimusiker wissen: Ohrstöpsel schützen vor zu lauter Musik – und sehen dank poppiger Farben cool aus! Auch bei lärmintensiven Arbeiten sollte immer ein geeigneter Hörschutz getragen werden. Wohnungen lassen sich nachträglich mit Schallschutz versehen – oft sogar mit staatlicher Hilfe. Näheres weiß zum Beispiel die Verbraucherzentrale. „Eltern sollten das Thema Lärm auch bei Elternabenden in Kindergarten und Schule ansprechen – gemeinsam lässt sich oft etwas verbessern“, rät Sylvia Strothotte.

Weitere Informationen zum Thema, etwa die IKKfamiliennah-Broschüre „Wunderwerk Ohr“ als Download, sind unter www.signal-iduna-ikk.de/hoeren verfügbar.

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