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Mistel in der Krebstherapie

Mistel in der Krebstherapie

Acht Fragen und Antworten zur Mistel in der Krebstherapie

Die Standardtherapie nach der Diagnose Krebs besteht – wenn möglich – aus Operation, Chemo- und/oder Strahlentherapie und gegebenenfalls Hormon-/Antihormontherapie.

Immer häufiger kommen allerdings zusätzliche Therapieverfahren zum Einsatz, um die Heilungschancen noch zu verbessern und Nebenwirkungen der schulmedizinischen Therapien zu verringern.

Die wichtigste dieser komplementären Behandlungsverfahren ist die Misteltherapie. Die folgenden acht Fragen und Antworten fassen alles Wissenswerte rund um die Therapie mit der faszinierenden Pflanze zusammen.

Was bewirkt die Misteltherapie?
Die Misteltherapie kann die Lebensqualität deutlich verbessern, tumorbedingte Beschwerden lindern und die Nebenwirkungen von Chemo- und Strahlentherapie abmildern. Patienten berichten auch über ein besseres Allgemeinbefinden, mehr Appetit und Leistungsfähigkeit. Sogar ein direkt hemmender Einfluss auf das Tumorwachstum ist möglich.

Welche Mistelinhaltsstoffe tragen zur Wirkung bei?
Mistelgesamtextrakte enthalten Hunderte verschiedener Eiweißstoffe (Proteine). Die wichtigsten misteltypischen Proteine sind die so genannten Mistellektine und die Viscotoxine. Darüber hinaus sind zahlreiche Enzyme und Pflanzenfarbstoffe (Flavonoide) enthalten.

Welche Aufgaben haben die Mistelinhaltsstoffe?
Lektine hemmen das Wachstum von Krebszellen oder töten sie ab. Viscotoxine können Krebszellen auflösen, indem sie deren Zellwand zerstören. Beide Substanzen können außerdem das Immunsystem stimulieren.

Wann ist der optimale Therapiebeginn?
Grundsätzlich gilt: je früher, desto besser. Am besten beginnt die Misteltherapie also sofort nach der Diagnose, noch vor der Operation. Spätestens während der Chemo- und/oder Strahlentherapie sollte sie angewandt werden, um deren Nebenwirkungen zu mildern.

Wie wird eine Misteltherapie durchgeführt?
Der Arzt wählt das ideale Mistelpräparat individuell für den Patienten aus. Je nach Wirtsbaum der Mistel haben die Präparate einen unterschiedlichen Gehalt an bestimmten Inhaltsstoffen, auf die einzelne Tumorarten besonders gut ansprechen. Der Mistelextrakt wird unter die Haut gespritzt. Dies kann nach kurzer Einweisung von den meisten Patienten selbst durchgeführt werden.

Welche Reaktionen treten häufig auf?
Die Misteltherapie wird generell gut vertragen. Nach einer Injektion kommt es eventuell zu einer Rötung oder leichten Schwellung um die Einstichstelle. Außerdem kann die Körpertemperatur leicht ansteigen (bis 38 Grad). Beide Reaktionen sind erwünscht und helfen dem Arzt zu erkennen, wann und wie stark der Körper auf die Therapie anspricht.

Gibt es klinische Studien?
Mit derzeit weit über 100 klinischen Studien sind Mistelpräparate umfangreich untersucht. Am besten belegt sind die Verringerung der Nebenwirkungen schulmedizinischer Therapien und eine Verbesserung der Lebensqualität. In einigen Studien zeigten sich ein verzögertes Auftreten von Metastasen sowie eine verlängerte Überlebenszeit.

Seit wann gibt es Mistelpräparate in der Krebsmedizin?
Der Naturwissenschaftler, Philosoph und Begründer der Anthroposophie, Rudolf Steiner (1861-1925), entdeckte die Mistel als Heilpflanze in der Krebstherapie Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Ärztin Dr. Ita Wegman griff seine Anregungen auf und entwickelte 1917 gemeinsam mit einem Züricher Apotheker das erste Mistelpräparat, mit dem sie gute Erfolge bei Krebspatienten hatte.

Quelle: http://www.weleda.de

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