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Sexsucht, was ist das ?

Sexsucht, was ist das ?

sexstudieIm Moment schreibt die Presse sehr viel über Sexsucht, doch was ist das ?

Ganz ähnlich wie Alkohol oder Kokain können Sex und Erotik zur gefährlichen Sucht werden. Es gibt keine allgemein gültige Grenze, ab der jemand als sexsüchtig gilt.

Allein in Deutschland sind Schätzungen zufolge eine halbe Million Menschen sexsüchtig. Andere Statistiken schätzen sogar, dass rund 1% der Gesamtbevölkerung von dieser sexuelle Störung betroffen sind, in den USA sollen es sogar 3-5% sein.

Sexsucht tritt unabhängig von der sexuellen Orientierung auf. Sie berührt also die Hetero- wie die Homosexualität. Auch können beinahe alle Spielarten der Sexualität davon betroffen sein. Kennzeichnend ist das süchtige Erleben der sexuellen Aktivitäten und der Kontrollverlust, d.h. der Betroffene ist nicht mehr in der Lage, sein Verhalten so zu kontrollieren und zu steuern, wie er es sich eigentlich wünscht.

Diese eingeschränkte oder fehlende Selbstkontrolle bewirkt beispielsweise, dass sexuellen Versuchungssituationen nicht widerstanden werden kann, obwohl damit negative Auswirkungen für den Betroffenen verbunden sind. Meist handelt es sich dabei um sexuelle Aktivitäten, die von einer tieferen emotionalen Beziehung zum Partner losgelöst sind und denen heimlich nachgegangen wird.

Sexualitätsformen wie sie virtuell durch Pornographie (z.B. Sexseiten im Internet) und käuflich mit Sexarbeit (z.B. in Bars, Clubs oder Prostitution) ermöglicht werden oder weitgehend anonyme Sexualitätsformen wie Treffen in Parks oder „Swinger Clubs“ oder „One-Night-Stands“ sind dafür besonders geeignet.

In den USA gibt es Fachkliniken (Tageskliniken oder vollstationär), die sich auf die Behandlung dieser Störung spezialisiert haben. In Deutschland wurden bisher noch keine spezifischen Therapieprogramme für Sexsüchtige entwickelt. Es existieren aber Selbsthilfegruppen, die von Betroffenen meist als sehr hilfreich empfunden werden. Die „Anonymen Sexaholiker“ (AS) und „Anonyme Sex- und Liebessüchtige“ gehören zu den verbreitetsten Gruppen, die in allen deutschsprachigen Ländern in vielen Großstädten vertreten sind.

Machen Sie den Test, sind Sie Sexsüchtig ?

  1. Haben Sie jemals daran gedacht, dass Sie wegen Ihrer sexuellen Gedanken oder wegen Ihres sexuellen Verhaltens Hilfe bräuchten?
  2. … dass es Ihnen besser ginge, wenn Sie nicht immer „nachgeben“ würden?
  3. … dass Sex oder bestimmte Reize Sie beherrschen?
  4. Haben Sie jemals daran gedacht, damit aufzuhören oder das zu begrenzen, was Sie als falsch in Ihrem sexuellen Verhalten ansehen?
  5. Nehmen Sie Zuflucht zu Sex, um zu fliehen, Angespanntheit zu erleichtern, oder weil Sie etwas nicht bewätigen können?
  6. Fühlen Sie hinterher Schuld, Reue oder Niedergeschlagenheit?
  7. Ist Ihr sexuelles Verlangen zwanghafter geworden?
  8. Behindert es Ihre Beziehung zu Ihrem Ehepartner?
  9. Müssen Sie zu Bildern oder Erinnerungen Zuflucht nehmen während des Geschlechtsverkehrs?
  10. Entsteht bei Ihnen ein unwiderstehliches Verlangen, wenn ein anderer Mensch Ihnen gegenüber sexuelle Absichten äussert oder sich sexuell nähert?
  11. Wechseln Sie von einer „Beziehung“ oder einem(r) Geliebten zum(r) anderen?
  12. Haben Sie das Gefühl, dass die „richtige Beziehung“ Ihnen helfen würde, mit Ihrem süchtigen Begehren, Ihrer Selbstbefriedigung oder Ihrer Promiskuität aufzuhören?
  13. Haben Sie ein zerstörerisches Verlangen, ein verzweifeltes sexuelles oder gefühlsmässiges Bedürfnis nach jemand?
  14. Kümmern Sie sich nicht um Ihr Wohlergehen oder das Ihrer Familie oder anderer, wenn Sie Ihren sexuellen Bedürfnissen nachgehen?
  15. Hat Ihr Leistungsvermögen oder Ihre Konzentrationsfähigkeit nachgelassen, sei Ihre Sexualität zwanghafter geworden ist?
  16. Geht Arbeitszeit dadurch verloren?
  17. Treibt Sie die Suche nach Sex in eine Ihnen nicht angemessene Umgebung?
  18. Möchten Sie den Partner nach dem Geschlechtsverkehr so schnell wie möglich wieder verlassen?
  19. Onanieren Sie noch oder haben Sie Geschlechsverkehr mit anderen, obwohl Ihr Ehepartner ein angemessener sexueller Partner ist?
  20. Sind Sie jemals wegen eines sexuellen Vergehens verhaftet worden?

Therapie:
Einen »sanften Entzug« gibt es nicht. Auch wenn Selbsthilfegruppen diesen Eindruck vermitteln. Wer nicht nur über seine Hypersexualität reden, sondern von ihr loskommen will, der hat keine andere Wahl, als sich in eine Einzeltherapie zu begeben.
Am Anfang ist absolute Abstinenz gefordert, auch innerhalb einer etwaigen Partnerschaft. Und zwar so lange, bis die zugrundeliegenden Ursachen in einer Gesprächstherapie herausgearbeitet und beleuchtet wurden.

Anonyme Sexaholiker im Zwölf-Schritte-Programm

Quelle: wikipedia.de / anonyme-sexsuechtige.de

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