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Warum Männer Farben anders wahrnehmen

Warum Männer Farben anders wahrnehmen

mann und frau streiten über farbenDass Frauen und Männer grundsätzlich anders funktionieren, ist keine Neuigkeit. Dass sich allerdings auch die Qualität ihres Sehvermögens unterscheidet, dürfte bislang nur den Wenigsten bekannt sein. Frauen nehmen Farben anders wahr als Männer – zu diesem Schluss kamen die amerikanischen Wissenschaftler Brian Verrelli (Arizona State University) und Sahra Tishkoff (University of Maryland) nach umfassenden Genanalysen. Die Studien sind bereits von 2004, aber kaum jemandem bekannt. Der Grund für die veränderte Farbwahrnehmung liegt ihren Studien zufolge in einem speziellen Gen, das die entsprechenden Informationen für den Sehfarbstoff Rot enthält. In diesem Gen fand sich in den angewandten Analyseverfahren eine erstaunliche Vielzahl unterschiedlicher Varianten. Allerdings befindet sich das entsprechende Gen auf dem X-Chromosom. Da Frauen zwei Kopien dieses Gens besitzen, Männer hingegen nur eine, kommt der Unterschied beim weiblichen Farb-Sehen besonders stark zur Geltung.

Hinzu kommt, dass die beiden weiblichen Gen-Versionen zudem nie identisch sind. Kleinste Unterschiede sorgen dafür, dass den weiblichen Seh-Pigmenten somit eine zusätzlich vergrößerte Informationspalette zur Verfügung steht. Diese Datenfülle führt dazu, dass die Seh-Pigmente der Frau in unterschiedlichen Bereichen des Farbspektrums eine höhere Empfindlichkeit erreichen als die des Mannes. Wie die Wissenschaftler weiter vermuten, liegt die Stärke des weiblichen Sehens vor allem im Bereich der Farben Rot und Orange. Hier ist das männliche Sehen, verglichen mit dem weiblichen, wahrscheinlich leicht reduziert.

Die Analysen der beiden amerikanischen Forscher gründen sich auf die Untersuchung von mehr als 230 freiwilligen Teilnehmern aus Asien, Europa und Afrika. Ihre Daten wurden gesammelt, ausgewertet und mit statistischer Hilfe zu aussagekräftigen Modellen hochgerechnet. Der wissenschaftlich messbare Beweis für Modell und Theorie steht allerdings noch aus, denn in der Praxis lässt sich der Unterschied im Sehvermögen nur sehr schwer überprüfen. Die Auswirkungen, die die erwähnten genetischen Variationen auf das Farbsehen haben, können sehr fein sein. Selbst präzisestes Messwerkzeug würde den Unterschied kaum erfassen können. Der „kleine Unterschied“ – zumindest im Farbsehvermögen kommt er also praktisch kaum zum Tragen.

Weitere Infos zum Thema:

  • http://www.farbenundleben.de/
  • http://www.farbimpulse.de/Sehen-Maenner-und-Frauen-die-Welt-der-Farben-anders.114.0.html

Foto: iofoto / shutterstock.com

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