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Auf dem Weg zum Architekten: Die Wahl der richtigen Innentreppe

Heimwerkern an der Treppe | © panthermedia.net /photovs

Auf dem Weg zum Architekten: Die Wahl der richtigen Innentreppe

Dass Heimwerkern unter Männern beliebt ist, ist nichts Neues. Schon seit Dutzenden von Jahrzehnten gilt es als „männlich“, Zuhause anzupacken und Dinge eigens zu reparieren. Vor allem Maler- und Schreineraufgaben sind beliebte Arbeiten, denen sich Mann im eigenen Hobbykeller nach Feierabend widmet.

In den letzten Jahren hat sich die Kultur des Heimwerkens verändert und erweitert: Seitdem ein Großteil der Deutschen täglich Zugang zum Internet hat, wird das World Wide Web vermehrt nach kreativen Do-It-Yourself-Anleitungen durchstöbert. Wo früher lediglich stumpfes Reparieren im Vordergrund stand, wird nun außerdem nachgebastelt, was das Zeug hält. Trotz dieser modernen Entwicklung besteht der ursprüngliche Gedanke des Heimwerkens selbstverständlich weiterhin: nämlich der Spaß daran, sein eigener Chef zu sein und mit eigener Manneskraft unterschiedlichste Handwerke zu erledigen.

Durch die fortschrittlichen Entwicklungen des 21. Jahrhunderts ergeben sich immer vielfältigere Möglichkeiten, auf professionelle Hilfe zu verzichten und stattdessen selbst mit anzupacken. Im Netz findet man mittlerweile zum Beispiel unzählige vorgefertigte Bausätze, die Laien Zuhause alleine aufbauen können. Dazu zählen nicht nur kleine Regale oder Schränke – heutzutage kann man sogar selbst den Architekten spielen und auf eigene Faust Treppen zusammenbauen! Wir erklären euch im Folgenden, worauf ihr bei der Wahl einer solchen Innentreppe achten müsst.

Die passende Treppenform finden

Wer eine Treppe einbauen will, sollte sich zuerst über die baulichen Gegebenheiten und den Platzbedarf informieren. Eine gerade Treppe nimmt viel Platz in Anspruch, ist jedoch aufgrund des konstanten Stufenverlaufs besonders trittsicher und stört nicht den natürlichen Schrittrhythmus. Gerade Treppen können auch mit einem Podest versehen werden, was besonders häufig bei sehr langen Treppen oder in halbgeschossig versetzten Wohnebenen vorkommt. In opulent geschnittenen Häusern lassen solche Podesttreppen den Raum optisch größer wirken und sorgen für bequemen Geh-Komfort.

Im Gegensatz dazu empfiehlt sich eine sogenannte Wendel- bzw. Spindeltreppe eher bei begrenzten Raumverhältnissen, da sie kompakt ist und mit einem kleinen Durchmesser auskommt. Es gibt halbgewendelte sowie viertelgewendelte Modelle, wobei Letztere zwar an der Länge sparen, aber dadurch auch weniger komfortabel sind. Halbgewendelte Treppen dagegen sind bequemer zu erklimmen, da sie sich von der ersten bis zur letzten Stufe um 180° und nicht nur um 90° drehen.

Die Entscheidung für ein Treppenmodell hängt also sowohl von den Platzmöglichkeiten als auch von der Bequemlichkeit ab. Wenn die neue Treppe nur selten begangen und lediglich als Alternative für einziehbare Treppen dienen soll, reicht ein platzsparendes Modell. In diesem Fall empfiehlt es sich, eine Wendeltreppe selber einzubauen. Soll die Treppe allerdings in Zukunft oft benutzt werden und ein unverzichtbares Bindeglied für die Wohnung darstellen, ist die Anschaffung eines geraden Exemplars sinnvoll. Diese Treppenform eignet sich speziell auch für Kinder und Senioren, da in den beiden Altersbereichen besondere Vorsicht und ausreichend Komfort vonnöten sind.

Die Wahl des Materials

Moderne Holztreppe | © panthermedia.net /scovad
Moderne Holztreppe | © panthermedia.net /scovad

Treppen sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken, denn als Verbindung zwischen zwei Etagen sind sie ein unerlässlicher Baustein in Häusern mit mehreren Etagen. Doch sie fungieren nicht nur als reines Nutzobjekt, sondern sollen auch zur Umgebung passen und sich ästhetisch in die Einrichtung eingliedern. Aus diesem Grund spielen Farbe, Material und Design eine große Rolle. Es werden heutzutage alle erdenklichen Gestaltungen angeboten, wobei jede Konstruktion ein bestimmtes Flair vermittelt. Wer per vormontierten Fertigtreppen-Bausätzen eigens eine Treppe bauen möchte, sollte sich also vorher gut informieren, welches Design für ihn und seine Wohnung in Frage kommt. Bei der Wahl einer passenden Innentreppe sind der Kreativität so gut wie keine Grenzen gesetzt.

Besonders beliebt sind Stahltreppen, da sie in ihrer Anschaffung preisgünstig sind und vielfältig kombiniert werden können. Verzinkter Stahl hat beispielsweise einen rauen Charakter, wohingegen polierter Edelstahl sehr edel wirken kann. Ähnliche Eigenschaften besitzen auch Metalltreppen: Ebenso wie Modelle aus Stahl sind sie flexibel in ihren Einsatz- und Kombinationsmöglichkeiten.

Stein- und Betontreppen werden aufgrund ihrer robusten Struktur und hohen Trittfestigkeit größtenteils im Außenbereich verwendet und finden als Innenarchitektur eher selten Gebrauch. Ausnahmen bilden Treppen aus Marmor oder Granit, die besonders elegant und sehr teuer sind – deswegen werden sie als Prestigesymbol fast ausschließlich in Innenräumen genutzt. Auch Glastreppen sind oftmals nicht gerade kostengünstig, offerieren aber besondere Transparenz und Leichtigkeit, weswegen sie sogar als Designerstücke gehandelt werden.

Gerade für die Nutzung in Innenräumen erfreuen sich Holztreppen großer Beliebtheit. Sowohl die Holzsorte als auch die Oberflächenbehandlung prägen das äußere Erscheinungsbild der Treppe enorm. Hartholztreppen (Buche, Eiche etc.) eignen sich grundsätzlich besser als Weichholztreppen (Fichte, Tanne etc.), da sie robuster und langlebiger sind. Momentan sind vor allem helle Holzarten wie Ahorn oder Esche gefragt, aber für welche Farbgebung man sich entschiedet, ist letztendlich abhängig vom eigenen Geschmack.

Selbstverständlich kann man auch mehrere Materialien kombinieren. So unterscheiden sich Holz und Stahl zwar im Äußerlichen sehr stark, aber bieten gemeinsam eine tolle Kombination – beispielsweise als Stahltreppe mit hölzernem Geländer. Wenn ein besonderer Farbkick gewünscht ist, kann man Treppe und Geländer mit einer Lasur oder einem deckenden Anstrich perfektionieren. Im Trend liegen dabei momentan leichte Farben oder Weißtöne. Außerdem lassen sich die einzelnen Treppenstufen mit einem sogenannten Stufenbelag ausstatten. Hierfür bieten sich Keramik oder Hartholz an, aber auch eine Auslegung mit Teppichboden ist denkbar. Dieser macht die Stufen weicher und dämmt gleichzeitig den beim Auftreten entstehenden Schall.

Sicherheit gewährleisten

Weiße Wendeltreppe | © panthermedia.net /Christer Neimöck
Weiße Wendeltreppe | © panthermedia.net /Christer Neimöck

Wenn man sich für einen vorgefertigten Treppenbausatz entscheidet und dabei Wert auf einen seriösen Anbieter legt, kann man sich grundsätzlich sicher sein, dass alle Qualitätsanforderungen erfüllt werden. Seit 2006 benötigen nämlich alle Treppenkonstruktionen einen Nachweis ihrer Standsicherheit – sie müssen pro Quadratmeter Grundrissfläche 300kg Gewicht aufnehmen können und das Geländer muss pro Laufmeter 50kg Seitendruck standhalten. Für die Höhe des Geländers und den Handlauf sind weitere Vorschriften definiert.

Um die Sicherheit einer Treppe zu kennzeichnen, gibt es das sogenannte CE-Zeichen. Es garantiert dem Verbraucher, dass seine Treppe in Material, Herstellung und Montage allen Anforderungen entspricht. Beim Treppenkauf sollte man also unbedingt auf dieses Zeichen und die europäische ETA-Zulassung für Treppen achten!

Wer bei der Sicherheit einer Treppe spart, eine unpassende Größe wählt oder beim Zusammenbau schlampig agiert, der riskiert die Gesundheit von sich selbst und seinen Mitmenschen. Nicht jeder Treppenbausatz eignet sich schließlich auch für jede Wohnung – das Zusammenspiel aus Schrittlänge und Stufentiefe muss passen. Daher gilt: Bei aufkommenden Fragen immer an einen Experten wenden, der bei Wahl und Anbringung der Treppe hilft. Wenn die langfristige Sicherheit gewährleistet ist, steht dem Heimwerkern allerdings nichts mehr entgegen!