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Jeder Zweite lüftet falsch

Jeder Zweite lüftet falsch

Das richtige Klima zum Wohlfühlen

Moderne Architektur, hochwertige Baustoffe und schicke Möbel sind keineswegs eine Garantie dafür, dass man sich in den eigenen vier Wänden so richtig wohl fühlt. Denn auch vom Raumklima hängt das Wohlbefinden stark ab.

Es sollte nicht zu warm, nicht zu kalt, nicht zu feucht und nicht zu trocken sein, und die Luft sollte über ausreichend Sauerstoff verfügen, rät die Ärztin Dr. Andrea Hoppe von der Techniker Krankenkasse (TK). Doch schon beim Thema Lüften scheiden sich die Geister:

In einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der TK gab etwa die Hälfte der Befragten an, die Fenster nur zu kippen, um frische Luft hinein zu lassen. Nur jeder Zweite lüftet demnach so, wie es die Experten empfehlen:

stoßweise mit weit geöffnetem Fenster.

Gesund wohnen durch richtiges Lüften

Während sich in Altbauten das Lüften durch undichte Fenster und Fugen meist von selbst erledigt hat, muss man in Wohnungen mit dichten Türen und Fenstern nachhelfen. Am schnellsten und effektivsten ist das Stoßlüften. Dabei öffnet man das Fenster mehrmals täglich für etwa fünf Minuten weit.

In dieser kurzen Zeit erneuert sich die Raumluft meist komplett. Im Winter empfiehlt es sich, dabei die Heizkörper abzustellen, da sonst wertvolle Energie verloren geht. Stellt man seine Fenster über längere Zeit nur auf Kipp, klappt der Luftaustausch nicht. Die Frischluft gelangt nicht in alle Bereiche der Wohnung, und in der Nähe der Fenster und am Boden kühlt der Raum zu stark aus – Umstände, die die Schimmelbildung fördern.

Durch das Kochen, Duschen und Atmen entsteht viel Feuchtigkeit in der Wohnung, die sich auf kalten Wänden niederschlägt. Wird dann zu wenig gelüftet, ist der Schimmel programmiert. Spätestens wenn es in der Wohnung muffelig riecht, sollte man sich auf die Suche nach den meist grün-grau-schwarzen Flecken machen.

„Der Schimmelpilz kann die Gesundheit stark belasten, denn er verteilt seine Sporen über die Luft, die die Menschen dann einatmen“, sagt TK-Ärztin Hoppe. So können zum Beispiel Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schleimhautreizungen, Infekte oder Allergien auftreten. Menschen, die bereits Asthma haben, sind besonders betroffen.

Raumklima ist wichtig für das Wohlbefinden

Für ein angenehmes Raumklima raten Experten zu einer relativen Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent bei Temperaturen von 20 bis 22 Grad Celsius, im Badezimmer dürfen es auch 24 Grad sein. Gemessen wird die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer. Um verlässliche Angaben zu erhalten, ist allerdings der richtige Standort entscheidend.

Am besten hängt man das Hygrometer an einer Innenwand in einer Höhe von anderthalb Metern auf. Positioniert man das Messgerät an Außenwänden, im Fensterbereich oder in der Nähe von Heizungen, kann dies die Werte verfälschen.

Ist die Raumtemperatur hoch und die Luft gleichzeitig besonders trocken, können die Atemwege austrocknen, und es kann zu Reizungen kommen. „Trockene Luft durch ständiges Heizen führt dazu, dass in den Wintermonaten viele Menschen von Husten oder Erkältungen geplagt werden.

Bakterien und Viren werden in der trockenen Luft leichter aufgewirbelt und damit auch leichter eingeatmet“, sagt die Ärztin Dr. Andrea Hoppe. „Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen sind besonders gefährdet, da sich ihre Beschwerden durch trockene Heizungsluft noch verstärken.“

Lüften auch im Winter

Auch im Winter muss die verbrauchte Luft regelmäßig ausgetauscht werden. Nur so gelangen lästige Keime nach draußen und – je nach Wetterlage – notwendige Feuchtigkeit nach drinnen: „Sie sorgt dafür, dass unsere Nasen- und Mundschleimhäute nicht austrocknen und schützt uns so vor Attacken von Erkältungs- und Grippeviren sowie Bakterien“, erklärt die TK-Ärztin. Wenn auch die Außenluft zu trocken ist, helfen Wasserschalen oder feuchte Tücher auf den Heizkörpern.

Gerüche können das Wohlbefinden ebenfalls stark beeinflussen. „Wer die Raumluft in den eigenen vier Wänden verbessern möchte, sollte jedoch nicht auf chemische Düfte aus Raumsprays zurückgreifen“, rät Hoppe. „Diese Mittel überlagern lediglich die unangenehmen Gerüche und können die Atemwege reizen und zu Kopfschmerzen und allergischen Reaktionen führen“, so die TK-Ärztin.

Grünpflanzen können helfen, die Raumluft zu verbessern: Viele Zimmerpflanzen sind regelrechte Schadstofffilter, reinigen die Luft und produzieren nebenbei noch Sauerstoff.

Besonders an heißen Sommertagen kommt noch ein willkommener Effekt hinzu – das Verdunsten kühlt die Luft nämlich auch zusätzlich ab.

http://www.tk-online.de

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