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Personalabteilungen setzen auf Persönlichkeitstests – was steckt dahinter?

Personalabteilungen setzen auf Persönlichkeitstests – was steckt dahinter?

Personaleinstellung ist heute mehr als nur die Abgabe eines Lebenslaufs und ein Vorstellungsgespräch. Schon für Praktika müssen wir heute mehrere Gesprächsrunden durchlaufen und unsere Persönlichkeit offenbaren. Auf der Suche nach einer Festanstellung werden wir dann auf Herz und Nieren geprüft. Qualifikationen auf dem Lebenslauf sind da nur die Eintrittskarte zum Gespräch, auf was es eigentlich ankommt ist wohl eher ein gefestigtes Nervenkostüm. Mittels Stressfragen und Provokationen wollen uns die Personaler reizen und der Persönlichkeitstest soll dann auch noch die letzte Schwachstelle offenbaren. Doch geht das wirklich anhand von ein paar dutzend Fragen?

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Berufsbezogen Persönlichkeitsmerkmale – was soll das sein?

Bochumer Inventar zur berufsbezogenen Persönlichkeitsbeschreibung, Predictiv-Index-Test, Reiss Proifile oder Big Five – so nennen sich fünf der bekanntesten Persönlichkeitstest, die auf eine berufliche Orientierung und Auswertung abzielen. Erstere sollen mehr dem „Kandidaten“ dazu dienen, herauszufinden in welche Richtung es gehen könnte. Die letzten zwei dienen Unternehmen, um auszusortieren. Der Reiss Profile Test etwa setzt 16 Motive voraus, die jeden Menschen in seinem Verhalten prägen – etwa Macht, Neugier, Ehre oder auch Familie und Eros. Big Five hingegen fokussiert sich auf fünf Dimensionen, die eine Persönlichkeit ausmachen: Extraversion, Neurotizismus, Offenheit, Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit. Personaler erhoffen sich durch diese Tests unsere berufsbezogenen Persönlichkeitsmerkmale zu identifizieren.

Einen Überblick über alle Anbieter bietet diese Website – einige der Test kann man bei Interesse auch bei entsprechenden Instituten durchführen lassen. Hier gibt es einen Selbstversuch zum Nachlesen. Doch ganz unumstritten sind die Verfahren nicht: mangelhafte Umsetzung, fehlende Validität und schlechte Auswertung werden ihnen oft vorgeworfen. Denn auch derjenige, der den Test auswertet, muss geschult sein. Dazu kommt, dass viele Bewerber in der Testsituation wissen um was es geht und eher zu positiv antworten – wer würde schon mitteilen, dass er nach Macht strebt?

Ausgang ungewiss

Fraglich ist auch, wenn Bewerber mit den Ergebnissen dann alleine gelassen werden. Die Auswertungen bestehen oft nur aus Textbausteinen, die je nach Ergebnis zusammengesetzt werden. Doch für denjenigen, der meint, das Spiegelbild seiner Persönlichkeit schriftlich in Händen zu halten, können kleinste Unstimmigkeiten schon zur Krise führen. Setzen Sie also nicht allzu viel auf solche Tests und nutzen Sie sie lediglich als grobe Orientierung!

Bild: Kzenon, shutterstock.com

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