Es gibt Menschen, die etwas lieben, die etwas vergöttern und dann die Fetischisten. Besonders bekannt: Schuh- und Fußfetischisten, die durch das bloße Erblicken von Schuhen oder Füßen sexuell erregt werden. Das klingt komisch, ist es aber gar nicht. Tatsächlich sind Fetische weitaus häufiger, als viele zunächst vermuten.
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Was ist ein Fetisch?
Ein Fetisch ist meist ein unbelebter Gegenstand oder ein Objekt, der bei einer Person zur sexuellen Erregung beiträgt – das heißt dann sexueller Fetischismus. Tatsächlich sehen Forscher einen Fetisch nicht als psychologische Störung. Er ist nur dann als Störung zu verstehen, wenn der Betroffene unter der Auswirkung leidet. Denn laut dem Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders können auch Brüste oder der Po ein Fetisch sein – bekanntlich Körperteile, die vor allem Männer sexuell erregen. Ein Fetisch, der wohl als so gewöhnlich angesehen wird, dass ihn kaum jemand als solchen bezeichnen würde.
Was für Fetische gibt es?
Interessanter wird es dann, wenn Fetischisten sich zu unbelebten Gegenständen hingezogen fühlen. Am häufigsten ist dabei der Schuhfetischismus. Die Betroffenen haben zwar alle ein ähnliches fetischistisches Verhalten, doch richten sie sich meist auf unterschiedliche Schuhtypen. Besonders verbreitet ist die Vorliebe für High-Heels. Das liegt unteranderem auch daran, dass dieser Teil der weiblichen Kleidung allgemein als erotisch empfunden wird. Schließlich sind schöne, lange Beine in Lack-High-Heels einer der bekanntesten Sex-Symbole.
Ein Fetisch kann im Grunde so ziemlich alles sein, wir haben die skurrilsten für Sie:
- Trichophilie: Sexuelle Erregung beim Anblick oder Berührung von Körperbehaarung
- Podophilie: Sexuelle Vorliebe für Füße
- Capnolagnia: Liebe für Tabakrauchen in Form von Zigaretten, Zigarren oder Wasserpfeifen
- Windelfetischismus: Sexuelle Erregung bei dem Tragen von Windeln
- Pyrophilie: Sexuelle Erregung beim Anblick von Feuer
- Agalmatophilie: Liebe zu Statuen
- Biblophilie: Anziehung zu Büchern
Wenn der Fetisch zum Problem wird
Forscher sind sich noch immer uneinig, was die Ursachen für einen Fetisch sind, da aktuelle Forschungen die Theorien nur schlecht beweisen können. Viele der Theorien basieren auf unbelegte Konzepte, sowie aus der subjektiven Beobachtung heraus angenommene aber nicht verifizierbare Tatsachen. Während es einige Studien gibt, die behaupten, dass Fetische weitervererbt werden, glauben andere Forscher wiederrum, dass Fetische durch Liebesentzug oder zu früher Entwöhnung entstehen. Aus diesem Grund ist es auch schwer zu unterscheiden, ob es sich bei der Liebe zu Schuhen, um eine Vorliebe oder einem Fetisch handelt. Fetischismus wird eigentlich erst dann zum Problem, wenn ein Fetisch den Partner ersetzt. So kann es sein, dass allein die schwarzen Lackstiefel die sexuelle Erregung hervorrufen anstatt der Partner. Wer unter solch einem Problem leidet, sollte eine Sexualberatungsstelle aufsuchen.
Foto: high-feelings.de