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Später kommen: Was hilft gegen vorzeitige Ejakulation?

Vorzeitige Ejakulation | © panthermedia.net /9nong

Später kommen: Was hilft gegen vorzeitige Ejakulation?

Ohne jeden Zweifel zählt der vorzeitige Samenerguss zu den Problemen, die einen erheblichen Leidensdruck auslösen. Die meisten Männer glauben, sie seien die einzigen, die von dieser Problematik betroffen sind. Dabei gehört die vorzeitige Ejakulation zu den häufigsten Sexualstörungen beim Mann. Dabei ist es gerade hier besonders wichtig, mit dieser Problematik offen umzugehen, um sich entsprechende Hilfe holen zu können.

Definition von vorzeitiger Ejakulation

Unter vorzeitiger Ejakulation wird ein dauerhafter oder ein oftmals wiederkehrender Samenerguss bei sexueller Stimulation vor oder binnen einer Minute nach dem Eindringen in die Vagina bezeichnet. Zudem fehlt die Möglichkeit, die Ejakulation entweder immer oder oftmals zu verzögern. Daraus resultieren dann psychische Belastung, Enttäuschung sowie die Vermeidung sexueller Aktivität.

Erst wenn alle diese Kriterien erfüllt sind, handelt es sich um eine sexuelle Störung. Neurobiologische Phänomene sind ursächlich für die schnelle und nicht mehr zu kontrollierende Ejakulation. Das heißt, es handelt sich hier nicht um rein psychologische Probleme.

Ganz egal, welche Unterschiede gegebenenfalls auftreten, so haben die Definitionen für die Ejaculatio praecox doch drei gemeinsame Faktoren.

  • Der erste Faktor beschreibt die unzureichende Kontrolle über die Ejakulation.
  • Der entstehende Leidensdruck bei einem der Partner ist der zweite Faktor.
  • Und der dritte Faktor ist die verkürzte intravaginale Latenzzeit. Also innerhalb von einer Minute nach Eindringen in die Vagina kommt es zum Samenerguss.

Wie wird die Ejakulationsstörung diagnostiziert?

In erster Linie basiert die Diagnose auf den Auskünften des Patienten.

Vor allem muss zunächst geklärt werden, ob es sich um eine sogenannte primäre Ejaculatio praecox handelt, oder ob es um eine sekundäre Form geht. Der Unterschied besteht darin, das erstere aussagt, dass diese Störung schon immer da gewesen ist, während die sekundäre Form beschreibt, dass die Störung erst im Laufe der Jahre aufgetreten ist. Hiervon hängt letztlich die Therapieform ab.

Zur Diagnose gehören aber auch verschiedene Laboruntersuchungen. Hier wird das Blut ebenso wie der Urin untersucht. Es vor allem darum, abzuklären, ob sich eventuell eine Prostatitis oder Ähnliches hinter den Beschwerden verbirgt. Es ist nämlich auch durchaus möglich, dass die Ejaculatio praecox organisch bedingt ist.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Positives Ergebnis | © panthermedia.net /diy13@ya.ru
Positives Ergebnis | © panthermedia.net /diy13@ya.ru

 

Der erste Schritt sollte immer zunächst der Besuch beim Urologen sein. Verschiedene Therapiemöglichkeiten können hier besprochen werden.

Eine gängige Therapiemethode ist es, einen zweiten Geschlechtsverkehr recht kurz nach dem ersten zu versuchen. Oftmals finden hier erektionsfördernde Medikamente ihren Einsatz. Entscheidend ist aber, dass nach dem ersten Samenerguss die Reizschwelle teils so weit erhöht ist, sodass sich der zweite Samenerguss deutlich verzögert.

Die Start-Stopp-Technik wird ebenfalls häufig als sexuelle Stimulationstechnik eingesetzt. Das geht aber in der Regel am besten in der Zusammenarbeit mit einem geschulten Psycho- oder Sexualtherapeuten. Nicht selten wird zudem eine Paarbehandlung empfohlen.

Ein weiter Therapieansatz ist die Behandlung mit lokal betäubenden Cremes. Vor dem Geschlechtsverkehr werden diese auf die Eichel aufgetragen und ein Kondom benutzt. Ihre Funktion liegt darin, die Reizschwelle herauf zu setzen. Das Kondom ist wichtig, damit diese Creme nicht auf die Partnerin übertragen wird. Leider verzeichnet diese Therapiemethode keine besonders nennenswerten Erfolge.

Eine häufig eingesetzte und in Deutschland anerkannte Therapie ist die medikamentöse Behandlung mit Dapoxetin. Die Wirkung von Dapoxetin ist nachgewiesen. Sie ist im Übrigen auch die einzige zugelassene medikamentöse Therapie für den frühzeitigen Samenerguss.

Ursprünglich zählte dieses Medikament ausschließlich zur Gruppe der Antidepressiva. Allerdings ist es bereits seit 2009 zur Behandlung des frühzeitigen Samenergusses zugelassen. Die Zulassungsstudie zeigt, dass sich die Zeit bis zur Ejakulation um das ca. 3-4fache verlängert hat.

Ebenso zeigte sich eine deutliche Verbesserung bei der sexuellen Zufriedenheit. Dennoch sollte die Sinnhaftigkeit dieser Behandlung zunächst mit einem Urologen besprochen werden. Bei dem Dapoxetin handelt es sich um einen sogenannten Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI), der ein bis drei Stunden vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden sollte.

Wirkung von Dapoxetin

Zwar ist die Wirkungsweise von Dapoxetin denkbar einfach, aber dafür hat es sich als äußerst effizient erwiesen. Dapoxetin sorgt dafür, dass das Glückshormon Serotonin deutlich länger im Körper verweilt. Auf Grund dieser Tatsache verlängert sich der Geschlechtsakt deutlich und der Sex kann endlich wieder genossen werden.

Auf den Verlauf der normalen biologischen Prozesse hat der Wirkstoff im Körper beinahe keinen Einfluss. Viel eher korrigiert das Medikament ein bisschen den Verlauf.

Fakt ist aber, dass das Medikament erstaunliche Leistungen aufzeigt, ohne dabei Nebenwirkungen zu verursachen. Damit gilt es als unschädlich für die Gesundheit. Wer Dapoxetin kaufen möchte, sollte aber jeden Fall einiges beachten. Wird es als Ejakulation Hemmer eingesetzt, so darf dieses Medikament nicht mit alkoholischen Getränken eingenommen werden. Es darf auch nur einmal am Tag eingenommen werden.

Zudem ist zu beachten, dass Männer mit einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung Dapoxetin nur nach medizinischer Untersuchung und der entsprechenden Zustimmung des Arztes einnehmen dürfen. Nicht anzuwenden ist das Medikament bei bestehenden Herzerkrankungen, Ischämie oder Herzklappenerkrankungen.

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