Am Morgen schlapp und mit einem Kratzen im Hals erwachen, müde und sich gesundheitlich angeschlagen und krank zu fühlen ist für die meisten Arbeitnehmer noch lange kein Grund, zum Arzt zu gehen und sich krank schreiben zu lassen.
Die meisten Erwerbstätigen, die sich trotz Erkrankung zum Dienst melden tun dies aus Teamgeist oder Teamverpflichtung.
Eine Online Befragung der Universität Wuppertal im Auftrag der Barmer GEK brachte das Ergebnis, dass viele Arbeitnehmer das Pflichtgefühl über die eigene gesundheitliche Verfassung stellen. Die Befragung, an der fast 5000 Männer und Frauen teilnahmen, lief über einen Zeitraum von Mitte März bis Ende April.
Die dabei Befragten waren im Durchschnitt in einem Alter von 43 Jahren. Die Teilnehmer der Online Befragung setzten sich aus Personen, die im Erwerbsleben standen, sowie einem Drittel derzeit nicht erwerbstätiger Personen zusammen. Zwei Drittel der Befragten waren weiblich, ein Drittel männlich.
Die derzeit erwerbstätigen Personen waren in unterschiedlichsten Branchen tätig. Jeweils rund 18 Prozent waren im Gesundheitswesen oder öffentlichen Dienst tätig, rund 12 Prozent arbeiteten in der Industrie Branche und insgesamt 11 Prozent der erwerbstätigen Befragten waren in den Bereichen Handel, Handwerk und Informationstechnologie tätig.
Die wenigsten der Befragten gaben als Grund, trotz Krankheit zur Arbeit zu gehen, an, dass für sie negative Konsequenzen aus dem Fernbleiben vom Dienst entstehen könnten. Aus Angst vor Benachteiligung krank zur Arbeit zu erscheinen gaben nur 8,7 Prozent der Befragten als Grund an, die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes durch Krankheit sogar nur 2,4 Prozent. Deutlich häufigste Begründung, gesundheitlich angeschlagen trotzdem zur Arbeit zu erscheinen, war mit 22,5 Prozent das eigene Pflichtgefühl.
Gleich danach rangierte auf dem zweiten Platz mit 17.3 Prozent der Grund, sich den Kolleginnen und Kollegen gegenüber verpflichtet zu fühlen.