Den Begriff Burn-out hört man heutzutage immer öfter. Das liegt wohl an der rasant steigenden Zahl der Betroffenen, die an dem chronischen Erschöpfungszustand leiden. In diesem Beitrag informieren wir über die Unterscheidung von Burn-out und Depression, Risikogruppen und Behandlungsmethoden.
Inhalt
Burn-out-Syndrom vs. Depression
Was man eigentlich unter dem Begriff Burn-out zu verstehen hat, ist auch in Fachkreisen nicht geklärt. Im Allgemeinen verbindet man damit aber eine schwere arbeitsbedingte Erschöpfung. Faktoren, die diesen Zustand begünstigen bzw. hervorrufen können, sind übertriebener Ehrgeiz, übermäßiges Engagement sowie ständige Arbeitsbereitschaft. Daraus kann eine lange Phase der Überforderung resultieren. Durch die ständige Erschöpfung werden negative Stresshormone produziert, was die Entstehung von Krankheiten zur Folge haben kann. Mittlerweile weiß man, dass mehr als 150 unterschiedliche körperliche Syndrome auf ein Burn-out hinweisen können. Jedoch warnen Wissenschaftler, wie Prof. Dr. Joachim Bauer, davor das Burn-out-Syndrom mit einer Depression gleichzusetzen. Im Gegensatz zur Depression bezieht sich das Burn-out nur auf den Lebensbereich der Arbeit. Mediziner sind allerdings bereit, das Burn-out-Syndrom als Vorstufe oder Sonderfall einer Depression zu bezeichnen.
Welches Geschlecht und welche Berufsgruppen sind besonders betroffen?
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Bisher wurde beobachtet, dass Frauen häufiger an dem chronischen Erschöpfungszustand leiden als Männer. Man führt dies auf die Doppelbelastung durch Arbeit und familiäre Verpflichtungen zurück. Doch nicht nur Frauen sind gefährdet. Eine erst kürzlich erschienene Studie zeigt, dass Männer, die dem traditionellen Rollenbild vom Familienversorger aufgrund einer Teilzeitbeschäftigung nicht entsprechen können, signifikant öfter am Burn-out-Syndrom erkranken als Männer in Vollzeitanstellung.
Was die Berufsgruppen betrifft, wird das Syndrom des Öfteren in Verbindung mit Managern genannt. Generell lässt sich feststellen, dass das Top-Management eher selten betroffen ist, während andere Führungskräfte, die sowohl von oben als auch von unten unter Druck gesetzt werden, durchaus zur Risikogruppe zählen.
Individuelle Behandlungsmethoden
Bevor mit einer Behandlung begonnen werden kann, muss ein Arzt genau abklären, ob es sich um eine Depression oder ein Burn-out handelt. Laut Prof. Bauer soll für jeden Patienten eine individuelle Therapie erarbeitet werden. Viel Schlaf und Bewegung sowie das Überarbeiten des eigenen Lebensstils bilden das Rahmenprogramm der Therapie. Auf Psychopharmaka kann verzichtet werden. Nicht unterschätzen sollte man auch die Wirksamkeit von alternativen Heilmethoden. Der Heilpraktiker Sebastian Vigl aus Berlin setzt beispielsweise auf Myko- und Phytotherapie als Behandlungsmethoden.