„Indianer kennen keinen Schmerz“. Frei nach diesem Motto gehen Männer mit Schmerzen um.
Sollten die Schmerzen aber doch einmal unerträglich werden, so weinen Männer nicht, sie schmollen.
Es gibt nur einen einzigen Ort, an dem Männer scheinbar öffentlich Schmerzen zeigen dürfen und auch leiden und weinen. Gemeint ist der Fußballplatz.
Ansonsten allerdings geben sich Männer gern als starkes Geschlecht, das sich gegenüber Schmerzen fast gänzlich unempfindlich zeigt.
Sozialwissenschaftler begründen dieses Verhaltensmuster in der Sozialisation des männlichen Geschlechts. So würden Männer aus Angst, ihrer Rolle nicht mehr gerecht werden zu können, Schmerzen lieber weitgehend verdrängen.
Selbst wenn die Schmerzen fast unerträglich werden, geben Männer sich eher der Enttäuschung und dem Schmollen hin, dass die Maschine Körper sie im Stich lässt.
Noch schlimmer eine Erkrankung, egal ob diese psychischer oder physischer Natur ist, wobei der erste Fall für Männer noch schlimmer ist. Gerade eine Erkrankung bedeutet, dass der Mann Schwäche zeigt, ein Zustand, in dem dem Mann die soziale Anerkennung verwehrt bleibt.
Gerade im Bereich der psychischen Erkrankungen scheuen die meisten Männer aus diesem Grunde auch den Gang zum Arzt oder einer Beratung. Dabei ist die Zahl der psychischen Erkrankungen bei Männer fast ebenso hoch wie bei Frauen. Jedoch bleiben die Probleme aus den genannten Gründen oft unentdeckt und damit auch unbehandelt. Auch reagieren Männer bei psychischen Problemen anders als Frauen.
So flüchten Männer mit psychischen Störungen oft in Verhaltensmuster wie starkem Alkohol- oder Drogenkonsum, der bis zur Abhängigkeit führen kann. Häufig auch wird ein psychisches Leiden begleitet von Gewalttätigkeit oder ist einher gehend mit einer antisozialen Persönlichkeitsstörung.