Wie gut sich ein Mensch an etwas erinnern kann, könnte unter Umständen stark mit seinem Immunsystem in Zusammenhang stehen.
So könnten schlechte Abwehrkräfte durchaus dafür verantwortlich sein, wenn Menschen über ein schlechtes Erinnerungsvermögen verfügen.
Ergebnisse von amerikanischen Studie deuten darauf hin, dass die Fitness des Immunsystems in einem direkten Zusammenhang mit der geistigen Fitness steht. Zu diesem Schluss kamen die US Forscher durch Studien an Mäusen.
Für ihre Versuche verwendeten die Forscher dabei Labormäuse, denen eine Art von Immunzellen, die sogenannten CD4- oder T-Helfer-Zellen, fehlten. Sie stellten dabei fest, dass diese Tiere nur sehr schwer neues erlernen könnten und auch viel weniger die Fähigkeit aufwiesen, sich erinnern zu können, als die Vergleichsgruppe von Mäusen, denen die Immunzellen nicht fehlten. Als die Wissenschaftler den Mäusen CD4-Zellen von gesunden Mäusen spritzten, wurde auch ihre Erinnerungsfähigkeit besser.
In weiteren Studien konnte ermittelt werden, welche Rolle die CD4-Zellen im Gehirn spielen. Um eine neue Aufgabe zu lernen, löst im Gehirn eine leichte Stressreaktion aus. Diese bewirkt, dass sich die CD4-Zellen zu den Hirnhäuten bewegen, die das Gehirn umgeben. Dort setzen sie den Botenstoff Interleukin-4 frei, der zum einen die Stressantwort abschaltet und zum anderen die Ausschüttung eines weiteren Botenstoffs aus Hirnzellen auslöst, der die Lernfähigkeit verbessert.
Bisher ist nicht klar, in wie weit sich die Ergebnisse bei Tieren direkt auf den Menschen übertragen lassen, nach Ansicht der Forscher aber spricht viel dafür, dass auch bei Menschen ein direkter Zusammenhang zwischen dem Immunsystem und der Gedächtnisleistung besteht. Sollte sich dies bestätigen, könnte dies die Basis für die Entwicklung neuartiger Medikamente sein, mit denen sich die Hirnleistung verbessern lässt und auch Hilfe bei Altersdemenz versprechen könnte.
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