In unseren Zeiten bestimmen GQ und Konsorten unser Bild vom stilvollen Mann: Gut gekleidet, Drei-Tage-Bart, gepflegte Haut und natürlich: Schlank und durchtrainiert. Man findet kaum übergewichtige Stilikonen in der Welt der Männer.
Das Problem ist bekannt: Werbe- und Modeindustrie zwingen sowohl Frauen als auch Männer in ein Weltbild, in der wenig vom Ideal abgewichen werden darf. Seltsamerweise findet man bei den Frauen auch Ausnahmen, bei den Männern hingegen nahezu nicht. Beth Ditto beispielsweise zeigte der Welt erst letztens, dass man auch mit zusätzlichen Pfunden zur Stilikone werden kann. Doch bei den Männern? Nichts dergleichen. Reiner Calmund vielleicht? Die Wildecker Herzbuben? Wohl kaum.
Die große Größen Mode dreht sich auch hauptsächlich um Frauen. Online Shops werben mit Frauen und auch wenn Produkte für Männer angeboten werden, findet man diese nur irgendwo auf den Unterseiten. Die Schlussfolgerung daraus? Sind Männer noch viel mehr unter dem Druck der Werbewelt als Frauen? Oder ist es einfach nur normal für Männer dick zu sein? All das sind Fragen, die das Thema womöglich ein bisschen hochspielen. Bei übergewichtigen Frauen ist das Bedürfnis nach Stil und Mode schließlich eher ausgeprägt als bei Männern. Die Erkenntnis regt aber trotzdem dazu an, auf solche Zusammenhänge ein bisschen zu achten – ob nur mit einem Schmunzeln oder gar Unternehmergeist.
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