Dass die Fettverbrennung erst nach 30 Minuten einsetzt, gehört zu den Mythen, die sich hartnäckig halten.
Professor Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln erklärte in der Apotheken Umschau, dass der menschliche Körper verschiedene Energiebereitstellungssysteme hat, die er je nach Anforderung und Situation zur Energiegewinung heranziehen kann.
Im Alltag und beim Sport spielen der Zuckerstoffwechsel und der Fettstoffwechsel die größte Rolle. Beide Systeme laufen nahezu immer parallel ab, wobei sich je nach Anforderung der Anteil der Energiebereitstellung verschiebt.
Der Fettstoffwechsel hat ein riesiges Reservoir an Fettspeicher und ist unser größtes Depot. Ein 70 Kilogramm schwerer Mann hat ca 180 000 Kilokalorien Fett gespeichert.
Der Fettstoffwechsel ist nahezu immer aktiv auch beim Sport, allerdings ist er bei Untrainierten deutlich weniger effektiv als bei Trainierten. Selbst zu Beginn der körperlichen Arbeit ist der Fettstoffwechsel unmittelbar beteiligt und sorgt für ausreichend Energie im Sport. Allerdings dominiere gerade bei Untrainierten der Zuckerstoffwechsel am Anfang, während Trainierte bereits zu Beginn mehr Fette als Zucker verbrauchten.
Der Fettstoffwechsel sollte als wichtigste Energiequelle im Alltag und Sport regelmäßig einbezogen werden, rät Professor Ingo Froböse vom Zentrum für Gesundheit der Deutschen Sporthochschule Köln.
„Hierzu ist es notwendig, dass bei allem, was getan wird, dem Muskel ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht. Denn Muskeln können Fette nur verbrennen, wenn sie Sauerstoff zur Verfügung haben.“ Wer also läuft ohne zu schnaufen – also ohne aus der Puste zu geraten –, geht damit auch den Fetten an den Kragen. “
„120 Millionen Fettzellen können sich zwar wehren, aber gegen einen funktionierenden Stoffwechsel haben auch sie keine Chance.“