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Warum sind Männer so fasziniert vom Glücksspiel?

Warum sind Männer so fasziniert vom Glücksspiel?


Das Spiel mit dem Glück begleitet die Menschheit wohl schon von Anfang an. Waren es einmal Knochenstücke, die als Mittel genutzt wurden, sind es heute digitale Angebote, die zu jederzeit mobil Sportwetten oder Online-Casinos zur Verfügung stellen. Zwar haben viele Menschen beim Gedanken an das Glücksspiel immer noch die verrauchten, schlecht beleuchteten Spielotheken vergangener Tage im Kopf – aber das Bild hat sich in der Realität schon längst gewandelt. Dabei fällt auf, dass gerade Männer schnell, extrem fasziniert von der Einflussnahme Fortunas sind.

Dieser Umstand, die Faszination, gilt allerdings nicht nur für die diversen Casino-Spiele. Viel mehr sind es all die Angebote, die dazu verleiten, Geld für etwas einzusetzen, das von Zufall bestimmt wird. Darunter fallen ebenfalls die Games, die Lootboxen oder Kartenpacks anbieten – aber eben auch Slots, Poker, Roulette und vieles mehr. Glaubt man den Statistiken, sind es in Deutschland und den an die Bundesrepublik angrenzenden Ländern zwischen 80 und 90 Prozent der Männer, die sich mit einer Problematik in diesem Bereich Hilfe suchen und sich gar für eine stationäre Behandlung entscheiden.

Glücksspiel | © PantherMedia /VitalikRadko
Glücksspiel | © PantherMedia /VitalikRadko

 

Das viele Männer so von dem Spiel mit dem Glück fasziniert sind, liegt unter anderem daran, dass diesen stets der Eindruck vermittelt wird, es sei cool, überlegen, ungebunden und gerade für Frauen, besonders sexy. Denn das Glücksspiel hat den Ruf des einsamen Wolfes, der es kurz vor Schluss noch schafft, das sich die Qualen und die Verluste in der Vergangenheit doch noch mit einer guten Hand im Pokern zum Guten zu wenden. Ins Bild passt dabei die meist stoische Gelassenheit, die der Mann beim Verlieren an den Tag legt – selbst an Slots. Zudem spielt im Bild des Mannes, in dem er ein Sieger ist, Geld keine Rolle.

Doch gerade die Selbstkontrolle wäre bei dem Spiel mit dem Glück in Casinos so wichtig. Möglich machen das Regeln, die sich der männliche Spieler auferlegt. Eine Art Guide zur Sicherung der eigenen Lebensqualität. Ein einfaches Mittel wäre als Beispiel die Nutzung eines Online Casinos mit Paysafecard. Diese muss erst einmal beschafft werden, um das Konto aufzuladen. Somit kann ein gesetztes Limit, gerade online, optimal eingehalten werden. Denn ein hoher Verlust führt schnell zu einem kränkenden Erlebnis. Das hat bei Betroffenen häufig einen negativen Einfluss auf das Berufs- und Privatleben.

Besonders fasziniert vom Glücksspiel scheinen aktuell junge Erwachsene zu sein, die zu Beginn ihrer „Glücksspielkarriere“ gute Erfahrungen in Form von Gewinnen, an Slots, Roulette oder Poker, gemacht haben. Doch auch diese Grenze hin zu dem männlichen Jugendlichen bröckelt langsam. Denn immer mehr mobile Spiele setzen auf Zufall, Glück und geringe Chancen. Ganze Taschengelder in Jahreshöhe gehen dabei drauf. Das  allerdings, ist kein Zufall.

Die Frage, die am Ende übrig bleibt, ist, ob Männer nicht eher Opfer ihrer eigenen Selbstwahrnehmung im Bezug auf Online-Casinos und Co. sind. Denn in Filmen gibt der Held auch nie auf. Dort geht es stets um hehre Ziele, denen alles untergeordnet wird – selbst das eigene Leben. Aufgeben ist überhaupt keine Option. Wie könnte der Held sonst auch weiterleben. Das Motto dabei ist dann oftmals: Lieber grandios untergehen. Koste es, was es wolle! Und diese Attitüde ist es dann auch, welche den Mann selbst nach hohen Verlusten wieder an das Glücksspiel treibt. Der Wille, es besser zu machen und der Held zu sein, von dem er denkt, der er ist.