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Wechseljahre, auch für Männer?

Wechseljahre, auch für Männer?

Elderly manMänner können so einiges, nur in die „Wechseljahre“ kommen sie nicht, so schreibt es zumindest die AOK.
Über Testosteron als Medikament ist viel berichtet worden. Oft war zu lesen: Erreicht der alternde Mann seine „Wechseljahre“, creme er sich jeden Tag etwas Testosteron-Gel auf die Oberarme und schon entsprechen Leistungsfähigkeit und Libido wieder dem Niveau eines Zwanzigjährigen.

Die AOK meint, dass es zwei Irrtümer sind: Denn in eine Art „Wechseljahre“ kommen Männer nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft eher nicht. Und Testosteron-Eigentherapien können Männer nicht jünger machen.

Fakt ist: Ab dem 40. Lebensjahr sinkt bei Männern die Testosteron-Produktion jedes Jahr um ca. ein Prozent. Die Vermutung, der Testosteronspiegel und das Altern hingen irgendwie zusammen, ist also richtig.

Auch wenn bei einem Mann mit den Jahren die Lust auf Sex nachlässt, er öfter mal depressiv ist, seine Muskelmasse ab- und der Bauchumfang zunehmen oder es mit der Potenz hapert – mit einem Testosteronmangel hat das eher nichts zu tun.

Denn im männlichen Körper gibt es mehrere Hormone, deren Konzentration mit den Jahren sinkt, neben Testosteron unterliegen etwa auch Wachstumshormone und das Schilddrüsenhormon einem natürlichen Altersrückgang. Viele Männer mit den genannten Symptomen haben außerdem einen völlig normalen Testosteronwert. Das Älterwerden jedoch ist ein komplexer Vorgang, an dem viel mehr als nur Hormone beteiligt sind.

Wissenschaftler sind sich derzeit nicht einig darüber, ob ein normal sinkender Hormonspiegel bei einem Mann ohne Beschwerden überhaupt einen Krankheitswert hat.

  • Beschwerden, die häufiger im Alter auftreten wie zum Beispiel Müdigkeit, nachlassende Lust auf Sex und Muskelabnahme stehen in der Regel nicht in Zusammenhang mit einem niedrigen Testosteronwert.
  • Begriffe wie ‚Andropause’, ‚männliches Klimakterium’ ‚Wechseljahre des Mannes’ oder ‚Testosteron-Mangel Syndrom’ werden zwar häufig benutzt – wissenschaftlich fundiert sind diese Begriffe jedoch nicht.
  • Ärzte sind sich nicht einig darüber, welche Konsequenzen sich aus einem niedrigen Blut-Testosteronwert ergeben. Manche Ärzte empfehlen eine generelle Testosterongabe bei gesunden alternden Männern, andere raten aufgrund des fraglichen Krankheitswertes und der möglichen Nebenwirkungen davon ab.
  • Nebenwirkungen einer Testosterongabe sind eine Zunahme von Blutzellen, wodurch das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und Thrombose erhöht wird. Außerdem erhöht eine Testosterongabe vermutlich den PSA-Wert (Prostata spezifischen Antigen), was möglicherweise zu einer Anregung stummer Prostatakarzinome führen kann. Belege hierfür gibt es bislang nicht.
  • Es gibt derzeit kein Präparat in Deutschland, das eine Zulassung für eine Testosteronersatztherapie bei einem beschwerdefreien älteren Mann hat.

Ärztlich nicht verordnete Testosteron-Pflaster, -Salben oder Gele können der Gesundheit und der Lebensqualität nachhaltig schaden. Fragen Sie lieber ihren Arzt.

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Quelle: AOK.de

Bild: © Kurhan – Fotolia.com

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