DAK-Daten zeigen: Jeder zweite Masernfall trifft Erwachsene – Kasse drängt auf lückenlose Immunisierung
Von wegen Kinderkrankheit: Jeder zweite Masernfall trifft Erwachsene!
Das belegen jetzt DAK-Versichertendaten: So ließen sich in den Jahren 2008 und 2009 insgesamt rund 360 DAK-Versicherte wegen einer Masernerkrankung beim Arzt behandeln, die Hälfte davon waren Erwachsene! Die Dunkelziffer könnte noch höher sein, denn nicht jeder geht zum Arzt.
Die DAK unterstützt deshalb nachdrücklich die aktuelle Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko): Erwachsene sollten ihren Masern-Impfschutz überprüfen und sich bei Unsicherheit oder Impflücke impfen lassen. „Wir waren selbst überrascht, wie viele Erwachsene betroffen sind“, sagt DAK-Ärztin Elisabeth Thomas und betont:
„Masern sind keine Bagatell-Erkrankung. Wenn Erwachsene erkranken, ist der Verlauf meist sogar noch schwerer als bei Kindern. Auch kommt es häufiger zu Komplikationen, wie beispielsweise einer Lungen- oder Gehirnentzündung.“
Säuglinge bis neun Monate besonders gefährdet
Mit einer Masern-Impfung werden nicht nur Geimpfte selbst geschützt. Denn nur eine durchgeimpfte Umgebung verhindert die Verbreitung. Vor allem Säuglinge bis neun Monate sind gefährdet, da sie noch nicht gegen Masern geimpft werden dürfen.
DAK appelliert: Impfstatus prüfen
Bei der DAK ließen sich im Jahr 2008 übrigens 9.227 Erwachsene gegen Masern impfen, 2009 waren es nur 706. „Wir appellieren an alle Erwachsene, das Thema Masern ernst zu nehmen und ihren und den Impfstatus ihrer Kinder zu prüfen“, so Thomas.
Folgeerkrankung kann zum Tod führen
Eine Analyse der Erhebungseinheit für seltene pädiatrische Erkrankungen in Deutschland (ESPED) ergab, dass zwischen 2003 und 2009 allein in Deutschland 19 Kinder an der stets tödlich verlaufenden subakuten sklerosierenden Panenzephalitis (SSPE) erkrankten.
SSPE ist eine Spätfolge von Masern und tritt Monate bis Jahre nach der Infektion auf. Der Vorteil des Impfens wird auf dem amerikanischen Kontinent deutlich: Dort ist das Masern-Virus längst ausgerottet.
Quelle: www.dak.de