Anti-Aging mit Fluorouracil

Anti-Aging mit Fluorouracil

mann_sexyAnti-Aging mit Zytostatikum: Fluorouracil beseitigt Altersflecken

Neueste Studie belegt: Lichtflecken, Fältchen und andere Zeichen des Alters auf die Gesichtshaut lassen sich durch eine zweiwöchige Behandlung mit einer Fluorouracil-Creme abschwächen. Das Zytostatikum ist eine wirksame und zudem kostengünstige Alternative zur Lasertherapie.

Schönheit kostet heute viel Geld. Botox-Injektionen zweimal im Jahr und auch die Laserbehandlungen zur „Hautverjüngung“ haben ihren Preis. Wesentlich günstiger dürfte eine Creme mit Fluorouracil sein. Fluorouracil ist ein altbewährtes und damit preisgünstiges Zytostatikum.

Schon in den 60er-Jahren fiel den Onkologen auf, dass sich nach einer systemischen Therapie nicht nur die Tumoren verkleinerten, sondern auch die Haut geschmeidiger und glatter wurde.  Seither wird Fluorouracil topisch zur Therapie von prämalignen Hautläsionen eingesetzt, etwa bei einer ausgeprägten aktinischen Keratose.

Auch beim Basaliom hat es (wenn eine Chirurgie nicht möglich ist) einen gewissen Stellenwert, wobei auch hier positive Nebenwirkungen auf das Aussehen der Haut auffallen, wie Dana Sachs von der Universität in Ann Arbor im US-Staat Michigan berichtet. Studien zum kosmetischen Einsatz des Externums seien aber niemals durchgeführt worden.

Auch die Untersuchung der Dermatologin darf sicherlich nicht als Beweis für eine Wirksamkeit gelten, da sie keine Vergleichsgruppe hat und eine Placebo-Wirkung bei kosmetischen Anwendungen nicht auszuschließen ist.

An der Studie beteiligten sich 21 gesunde Probanden im Alter von 56 bis 85 Jahren, auf deren Gesichter mittelschwere bis schwere Folgen einer langjährigen UV-Exposition erkennbar waren. Alle erhielten ein Externum mit 5 Prozent Fluorouracil, das sie über 2 Wochen zweimal täglich auftragen sollten.

Kleine und größere Falten verschwanden und die Zahl der dunklen Altersflecken (Lentigines) nahm ab, Hyperpigmentierungen bildeten sich zurück und der gelbliche Teint der Altershaut hellte sich auf.

Nach den Befunden in den Hautbiopsien zu urteilen, führt Fluorouracil zunächst zu einer epidermalen Entzündung, welche die Wundheilung stimuliert. Später kommt es zu einem Remodeling in der Dermis. Nach den histologischen Befunden dürfte dieser positive kosmetische Effekt auf eine Steigerung der Genexpression verschiedener Kollagene zurückzuführen sein.

Nach den Fotos der Publikation zu urteilen, können sich die Ergebnisse sehen lassen: Nach 24 Wochen wirkt die Haut deutlich glatter und weicher. Wie lange dieser Zustand anhält, ist eine andere Frage. Dermatologen, die sich mit einer topischen Fluorouracil-Therapie auf dem Bereich der Kosmetik profilieren wollen, sollten ihre Patienten unbedingt darauf vorbereiten, dass es nach dem Auftragen der Creme zu einer Rötung und Schuppung der Haut kommt, die das Aussehen zumindest in den beiden Wochen der Anwendung deutlich beeinträchtigen dürften.

Quelle: http://www.aerzteblatt.de

Archives of Dermatology (2009; 145: 659-666)

Bild: © MAXFX – Fotolia

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