In der Medizin gelten Antibiotika immer schon als Allheilmittel, für viele Patienten ist es das Wundermittel schlechthin, das fast immer und gegen alles wirkt.
Jetzt haben Forscher herausgefunden, dass die Antibiotika ihre umfassende Wirkung zu verlieren drohen, wenn sie allzu sorglos eingesetzt werden.
Durch den zu häufigen Einsatz dieser Präparate kommt es dazu, dass immer öfter die Keime und Bakterien dagegen resistent werden.
Die Gesundheitsexperten befürchten, dass mit der Zeit die Antibiotika ihre heilsame Wirkung verlieren und dadurch in Zukunft nicht mehr bei vielen Infektionskrankheiten sinnvoll eingesetzt werden können.
Laut Experten sterben in der Europäischen Union pro Jahr etwa 25.000 Menschen durch Infektionen mit Bakterien, die gegen Antibiotika resistent sind. In vielen Fällen sind diese Bakterien bei Behandlungen in den Krankenhäusern entstanden.
Bei Therapien, in den Antibiotika eingesetzt werden, die allerdings nicht sachgerecht durchgeführt werden, können diese gefährlichen Keime überleben. Schlimmer noch: Sie können sich auch vermehren. Dadurch entstehen Stämme von Bakterien, gegen die Antibiotika ihre Wirkung verlieren.
Die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind alarmierend: Im letzten Jahr wurden 440.000 neue TBC-Fälle in fast 70 Ländern weltweit gemeldet, in denen die Medikamente keine Wirkung gezeigt haben. Experten befürchten, dass die Medizin bereits an einem kritischen Punkt angelangt ist. Die Resistenz der Bakterien gegen Antibiotika nimmt so starke Ausmaße an, dass es zu einem weltweiten Gesundheitsproblem wird.
Bis ein neues antibiotisches Serum entwickelt werden kann, dauert es im Durchschnitt zehn Jahre.
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