Informationsveranstaltung für Patienten mit Neuroendokrinen Tumoren am 19. November 2010 im Universitätsklinikum Heidelberg
Im Gegensatz zu Darm- oder Brustkrebs weiß kaum jemand etwas über Neuroendokrine Tumoren (NeT), Symptome und Folgen dieser seltenen Erkrankung. Selbst Ärzte sind häufig überfragt.
Das soll sich nun ändern: Weltweit laden die NeT-Selbsthilfegruppen zu Informationsveranstaltungen rund um den ersten „Weltweiten Neuroendokrinen Tumortag“ ein.
Nun veranstaltet die Regionalgruppe Rhein-Neckar der deutschen Selbsthilfegruppe „Netzwerk Neuroendokrine Tumoren (NeT) e.V.“ gemeinsam mit Medizinern des Universitätsklinikums Heidelberg aus diesem Anlass ein Patiententreffen.
Um 17 Uhr startet die Veranstaltung am Freitag, den 19. November 2010, mit einer Führung durch das neue Gebäude des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT), um 18 Uhr schließt sich ein Vortrag zur chirurgischen Therapie dieser Tumoren in der Medizinischen Universitätsklinik, Im Neuenheimer Feld 410, an. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten. Journalisten sind herzlich eingeladen!
„Mit den Veranstaltungen zum Neuroendokrinen Tumortag wollen wir öffentlich auf diese relativ unbekannte Krebserkrankung aufmerksam machen, Ärzte, Patienten und Angehörige informieren und auch das Interesse der forschenden Einrichtungen gewinnen“, erklärt Thorsten Hallermeier, der die Regionalgruppe Rhein-Neckar des NeT e.V. leitet. Deutschlandweit finden im November an zwölf NET-Zentren 15 Informationsveranstaltungen für Ärzte und Patienten statt, der „Weltweite Neuroendokrine Tumortag“ selbst ist der 10. November.
Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte erhöht die Überlebenschancen
Neuroendokrine Tumoren (NeT) gehen aus hormonbildenden Zellen verschiedener Organe hervor und können auch selbst Hormone in den Körper ausschütten. Jährlich erkranken in Deutschland ca. 2.500 bis 4.000 Menschen daran. Wegen der unspezifischen Symptome sind diese Tumoren schwierig zu diagnostizieren. So bildet etwa das Insulinom große Mengen Insulin und führt so zur anhaltenden Unterzuckerung oder Tumoren in der Darmwand zu Durchfällen. Bis die Erkrankung erkannt wird, haben die Tumoren häufig bereits Metastasen gebildet. Dazu kommt, dass viele Patienten, die kein spezialisiertes Zentrum aufsuchen, trotz richtiger Diagnose falsch behandelt werden.
„Für eine optimale Betreuung ist die Zusammenarbeit verschiedener Fachärzte bei Diagnose und Therapie entscheidend“, sagt Privatdozent Dr. Berend Isermann, Oberarzt der Abteilung Endokrinologie, Stoffwechsel und Klinische Chemie an der Medizinischen Universitätsklinik Heidelberg sowie ärztlicher Berater der NeT-Regionalgruppe Rhein-Neckar.
Diese Voraussetzung ist im Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) Heidelberg erfüllt: Onkologen, Chirurgen, Endokrinologen, Gastroenterologen, Radiologen und Nuklearmediziner besprechen gemeinsam, welche Therapie sich für den jeweiligen Patienten am besten eignet. So steigen die Heilungschancen für den Patienten. Auch die betreuenden Hausärzte sind darin eingebunden.
Dem Netzwerk Neuroendokrine Tumoren (NeT) e.V. gehören Patienten, Angehörige und Ärzte aus dem gesamten deutschsprachigen Raum an. Gesprächsangebote fast rund um die Uhr, regionale Gruppen, die Zeitschrift GlandulaNeT, eine Homepage, Veranstaltungen und ein enger Kontakt zu den Behandlungszentren für NeT gehören zu den Angeboten des Netzwerks. Zur fachlichen Unterstützung hat NeT e.V. einen medizinisch-wissenschaftlicher Beirat, der sich aus Fachärzten verschiedener Disziplinen zusammensetzt. Weiterführende Informationen lassen sich unter online www.netzwerk-net.de finden.