Knallhart und ohne Gnade – harte Zweikämpfe und Duelle im Sport sind nicht unüblich, doch in wohl keiner Sportart geht es derart zur Sache wie im Rugby oder im American Football. Rugby gilt als Urvater der mittlerweile verschiedenen Ableger der physisch harten Auseinandersetzung auf dem Feld, ein richtiger Männersport also. Die Entstehungsgeschichte des Rugbys beruht auf einer Legende, die sich während eines Fußballspiels abgespielt haben soll. Aus der Urform sind auch die verschiedenen Rugbyarten entstanden. Die wohl beliebteste Form ist das American Football mit seinem irrsinnigen Eventfinale, dem Super Bowl.
Inhalt
Interesse an Rugby steigt
Fußball, Handball, Tennis und Basketball sind sehr beliebte Sportarten in Deutschland, in denen es teilweise auch ordentlich zur Sache geht. Doch wenn es um den richtigen Männersport geht, denkt man eher an American Football oder Rugby, denn hier geht es wirklich um das Eingemachte. Harte physische Auseinandersetzungen gehören zum ganz normalen Spielablauf und ein Foul wird selten gepfiffen.
Die öffentliche Aufmerksamkeit für diesen Sport ist in Deutschland noch recht gering, doch das Interesse der Sportfans in Deutschland steigt kontinuierlich an. Wer meint, Rugby verstanden zu haben, der kann mittlerweile sogar darauf tippen. Denn einige Wettanbieter erkennen das wachsende Interesse an diesem Sport und bieten einige Rugby-Wetten online an.
Den größten Einfluss in Deutschland hat aber sicherlich das stark ansteigende Interesse am American Football und an dem Highlight-Finale „Super Bowl“. Der Hype aus den USA infiziert auch die deutschen Fans. Aber auch Rugby wird immer beliebter. Doch wie ist der Urvater des American Footballs überhaupt entstanden und worin unterscheiden sich die verschiedenen Formen?
Die Geschichte des Rugbys
Die Geschichte des Rugbys beruht weniger auf historischen Fakten als auf den Erzählungen einer Legende. Diese besagt, dass Rugby aus einem Fußballspiel entstanden ist. Dieses habe in einer Stadt namens „Rugby“ stattgefunden. Der Hauptakteur der Legende ist William Webb Ellis. In dem im Jahre 1823 stattgefundenen Spiel lag seine Mannschaft schier aussichtslos zurück. Das veranlasste unseren Hauptakteuer zu einer ungewöhnlichen Aktion. Laut der Legende nahm William Webb Ellis den Ball in die Hand, lief zum gegnerischen Tor und legte den Ball hinein. Das war der Ursprung des Rugbys.
Zwar kann diese Geschichte, wie bei Legenden üblich, nicht nachgewiesen werden, die Akzeptanz der Geschichte als Ursprung des Rugbys verdeutlicht sich aber in dem Titel des Pokals der Rugby-Union-Weltmeisterschaft, welche nach William Webb Ellis benannt wurde (der Webb Ellis Cup). Die Regeln im Fußball waren damals noch recht vielfältig, weswegen im Jahre 1863 der englische Fußballverband „Football Association“ (FA) gegründet wurde, um die Fußballregeln zu vereinheitlichen.
Streitigkeiten über die Auslegung der Regeln führten allerdings dazu, dass einige Vereine sich aus dem Verband zurückzogen und am 26. Januar 1871 mit der Rugby Football Union (RFU) einen konkurrierenden Verband gründeten. Dieser entwickelte mit der Zeit die heute gängigen Rugbyregeln. Nur zwei Monate nach der Gründung der RFU wurde bereits das erste Länderspiel zwischen Schottland und England ausgetragen.
Doch die Streitereien hielten auch innerhalb der RFU Einzug. Es ging um die Ausrichtung und Professionalisierung des Sports. Das führte dazu, dass sich im Jahre 1895 21 Vereine, vor allem aus Arbeitervierteln Nordenglands, aus der RFU verabschiedeten und als Northern Rugby Union (heute Rugby Football League) neu zusammenschlossen. Der Sport wurde professionalisiert und eigene Regeln wurden festgelegt. Es ist der Ursprung der heutigen Variante Rugby League.
Die Rugby Union und die Rugby League existieren heutzutage parallel zueinander. Seit dem Jahre 1995 sind auch in der klassischen Rugby Union Profisportler zugelassen. Duelle von Nationalmannschaften werden sowohl nach den Regeln der Rugby Union wie auch nach denen der Rugby League ausgetragen. Die Regeln unterscheiden sich nur geringfügig. Die sogar olympische 7er-Variante oder das American Football besitzen regeltechnisch andere Grundlagen.
Die verschiedenen Arten von Rugby und Football
Rugby wird in verschiedenen Arten gespielt. Zu ihnen gehören:
- das klassische Rugby Union, von den meisten nur als Rugby bezeichnet,
- die 7er-Rugby Variante, eine äußerst intensive und mittlerweile sogar olympische Form des Rugbys,
- die Rugby League, eine professionelle Abspaltung vom klassischen Rugby Union mit nur kleinen Regelunterschieden
- und American Football, die populärste Form des Rugbys, wobei die Unterschiede zum klassischen Rugby recht massiv sind.
Das sind die Regelunterschiede zwischen den einzelnen Arten von Rugby und Football:
Kategorie |
Rugby Union |
7er-Rugby |
Rugby League |
American Football |
Spieleranzahl |
15 | 7 | 13 | 11 |
davon im Gedränge
|
8 (3-4-1) | 3 | 6 (3-2-1) | (mind.) 7 |
Ball |
(rotations-) elliptisch (Rugbyball) |
(rotations-) elliptisch (Rugbyball) | (rotations-) elliptisch (Rugbyball) | (rotation-) elliptisch mit spitzen Enden (Football) |
Spielfeld |
rechteckig | rechteckig | rechteckig | rechteckig |
Tor (Mal, Goal) |
H-förmig | H-förmig | H-förmig | gabelförmig |
Wertung |
Versuch (Try) 5 Erhöhung (Conversion) 2 Straftritt (Penalty) 3 Sprungtritt (Drop Kick) 3 |
Versuch (Try) 5 Erhöhung (Conversion) 2 Straftritt (Penalty) 3 – |
Try 4 Conversion 2 Penalty 2 Drop Kick 1 |
Touchdown 6 Point after Tochdown 1 Two-Point Conversion 2 Field Goal 3 Safety 2 |
Erlaubter Balltransport |
rückwärts passen oder treten | rückwärts passen oder treten | rückwärts passen oder treten | Passen oder treten (Punt) |
Nicht erlaubter Balltransport |
vorwärts passen/werfen | vorwärts passen/werfen | vorwärts passen/werfen | X |
Spielfortsetzung nach Seitenaus |
Gasse (Line-out) | Gasse (Line-out) | Gedränge (Scrum) | Scrimmage |
Ballbesitz wechselt automatisch |
X | X | nach 6 aufeinander folgenden Tackles | nach 4 Downs, wenn keine 10 yd Raumgewinn |
Tabelle: Unterschiede der einzelnen Rugbyarten
Der amerikanische Ableger American Football
Wer sich bisher mit Rugby oder American Football nicht beschäftigt hat, der verfolgt die ersten Spiele meistens mit großen Fragezeichen im Gesicht, da die Regeln doch sehr komplex erscheinen. Speziell das gehypte American Football muss erst einmal verstanden werden. Doch verschiedene Sportsendungen, die einige Spiele der NFL live übertragen, befassen sich immer wieder während der Übertragung mit den Regeln und erklären diese. Das trägt maßgeblich zur erfolgreichen Entwicklung der Sportart in Deutschland in den letzten Jahren bei.