Ein Orgasmus kann mitunter fernab von sexuellen Gedanken oder entsprechender Betätigung in geistigen oder körperlichen Extremsituationen auftreten, verursacht etwa durch:
- exzessives Beten oder Hungern
- extreme körperliche Betätigung (vergl. Leistungssport)
- intensivstes Musikerleben (Trance)
- körperlichen Schmerz (auch außerhalb sexuell betonter BDSM-Praktiken)
- eine massive Angst- oder Bedrohungssituation
- durch Gewalterlebnisse bei Opfern oder Tätern.
Das Orgasmusgefühl ist eng verwandt mit anderen ekstatischen Zuständen, zu denen etwa verschiedenartige Rauschzustände sowie intensive Glückserlebnisse zählen, aber auch Amok oder Gewaltexzesse.
Nach Schriften des tibetischen Buddhismus durchläuft der Mensch im Orgasmus dieselben Bewusstseinsphasen wie während des Sterbens. Die im Tantra Yoga gelehrten Konzentrationstechniken basieren auf der Vorstellung von „acht Phasen der Auflösung“, die während des Orgasmus in kurzer Abfolge durchlaufen werden.
Dabei geht es im Wesentlichen um die Übung, sich von dem euphorischen Erleben nicht überwältigen zu lassen, sondern bewusst zu bleiben und so das Orgasmuserleben teilweise zu steuern.
Nach tantrischer Auffassung wird dadurch die Wahrscheinlichkeit erhöht, während des Sterbeprozesses ebenso bewusst bleiben zu können und sich der Befreiung vom stofflichen Körper einverständig hinzugeben.