Wer aus genetischer Veranlagung an Zöliakie leidet, der kann kaum ein Getreideprodukt zu sich nehmen. Denn er verträgt Getreideeiweiße nicht – Gluten genannt. In Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel und Grünkern ist Gluten enthalten. Im Sprachgebrauch wird Gluten oft auch einfach nur als Kleber bezeichnet, denn diese Eiweiße sind dafür verantwortlich, dass Brot und Co zusammenhält. Wer Zöliakie hat, dessen Dünndarm entzündet sich und die Dürndarmzotten bilden sich zurück. Bislang ist die einzige Therapieform eine strenge glutenfreie Diät – lebenslang.
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Neuer Schnell-Test soll Gewissheit bringen
In der Apotheke erhältlich kann man den GlutenCHECK-Test selber daheim durchführen. Dabei piekst man sich ein wenig in den Finger und kann mittels eines Blutstropfens testen, ob der Antikörper IgA nachweisbar ist. Innerhalb von Minuten, so das Versprechen der Hersteller, soll man nun wissen können, ob man an einer Glutunverträglichkeit leidet oder nicht. Allerdings liefert der Test nur eine Sicherheit von 97%.
Bei einem Arzt wird diese Unverträglichkeit über einen serologischen Test nachgewiesen. Dieser kann auch atypische Formen nachweisen. Außerdem wird darüber hinaus bei einem Verdacht auch noch eine Gewebeprobe endoskopisch entnommen.
Schnell-Test nur unzureichend
Gegen den GlutenCHECK daheim spricht, dass er nur IgA nachweisen kann, allerdings 10% aller Betroffenen einen Mangel an diesem Antikörper aufweisen. Bei ihnen kann man die Zöliakie nur nachweisen in dem man auch auf IgG testet. Somit kann bei einem negativen Testergebnis nicht vollständig ausgeschlossen werden, dass nicht doch eine Zöliakie vorliegt. (Quelle)
Außerdem muss auch bei einem positiven Ergebnis ein Arztbesuch anschließend erfolgen. Dieser muss das Ergebnis zum einen verifizieren, aber auch eine Behandlung besprechen. Denn eine Glutenunverträglichkeit erfordert eine lebenslange Diät. Bedenkt man, in wie vielen Produkten Gluten enthalten ist (fast alle Fertigprodukte, Getreideprodukte, etc.), erfordert es einen sehr speziellen Essensplan.
Fazit: Da der Test aus eigener Tasche gezahlt werden muss, sehr teuer ist und keine 100% Sicherheit gibt, ist ein Gang zum Arzt die bessere Wahl.
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