Deutsche Männer besitzen im Durchschnitt 15,5 Hemden. Das geht aus der im Jahr 2015 veröffentlichen Studie „Männer, Hemden und Gefühle“ des Hemdspezialisten Walbusch hervor. Doch ähnlich wie Frauen haben auch die Männer Klamotten im Schrank, die sie nie anziehen. Die Gründe dafür sind vielfältig, doch in den meisten Fällen gefallen die Farbe oder der Schnitt nicht mehr. Dabei kann jeder Mann mit einem Blick auf die richtigen Kriterien das perfekte Hemd für sich finden.
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Männer setzen stärker auf Quantität als auf Qualität
Auch wenn die Anzahl der Hemden in den Kleiderschränken der deutschen Männer in den letzten Jahren gestiegen ist: Längst nicht jedes Hemd wird getragen. Das gaben in der erwähnten repräsentativen Umfrage 7 von 10 Männern an. 16 Prozent der Hemden werden nicht getragen, was etwa 2,5 Hemden pro Mann entspricht beziehungsweise 81 Millionen Hemden bundesweit. Das ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass sich laut der Studie jeder zweite Mann in einem Hemd gut angezogen fühlt. Zudem finden über 44 Prozent der Befragten ein Hemd formell immer richtig, und immerhin 33 Prozent der Männer empfinden sich selbst in einem Hemd als lässig und leger.
Doch die Studie belegt auch, weshalb so viele Hemden ungetragen im Schrank landen. Schließlich wählt nicht nur jeder zweite Mann das Hemd spontan aus, sondern knapp 30 Prozent der Befragten lassen sich durch günstige Angebote vom Kauf überzeugen. Bei solchen Entscheidungen bleiben oft wichtige Kriterien wie Passform und Qualität auf der Strecke. Doch die machen den Unterschied, ob man ein Hemd gern trägt oder es eher im Kleiderschrank verstaubt.
⇒ Größe
Viele Männer kennen ihre persönliche Hemdengröße nicht, dabei ist diese schnell ermittelt. Wichtig ist nicht nur die Passform an sich, sondern auch der Kragen und die Ärmel, denn das Hemd sollte überall optimal sitzen. Deshalb benötigt man die Maße der Kragenweite, der Taillenweite und der Armlänge.
Für die Kragenweite misst man mit einem Maßband den Umfang des Halses und rechnet einen halben Zentimeter dazu, denn der Kragen sollte weder zu weit noch zu eng sitzen. Die Taillenweite misst man locker auf Höhe des Bauchnabels; hier rechnet man 5 bis 10 Zentimeter hinzu, je nachdem, wie locker oder enganliegend das Hemd an dieser Stelle geschnitten sein soll. Um die Armlänge zu bestimmen, sollte man sich Hilfe holen, denn dazu stellt man sich gerade hin und hält seine Hände etwas gebeugt nach unten. Die andere Person misst nun zum einen die Länge vom oberen Armansatz zum Ellbogen und zum anderen vom Ellbogen bis zum Handgelenk. Beide Werte addiert ergeben die Armlänge.
⇒ Schnitt
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Schnitte, sodass man für jede Figur eine geeignete Passform findet. In der Hemdenmode wird zwischen den folgenden Passformen unterschieden:
- Slim Fit/Body Fit: Schnitte mit der Bezeichnung „Slim“ oder „Body“ sind für schlanke bis sehr schlanke Figurtypen geeignet, da die Hemden stark tailliert sind und somit eng am Körper anliegen.
- Modern Fit/Shaped Fit: Hemden im Modern Fit-Schnitt passen gut zu Männern mit normalem bis schlankem Körperbau, denen leicht taillierte Schnitte stehen.
- Regular Fit/Classic Fit: Männer mit normaler bis kompakter Statur sind mit solchen Hemden gut gekleidet. Der gerade Schnitt, der an Brust und Taille etwa gleich weit ist, sorgt für einen optischen Ausgleich der Proportionen.
- Comfort Fit: Männer, die zu einem Bauchansatz neigen, sollten auf Slim Fit-Hemden verzichten und stattdessen zur Comfort Fit-Passform greifen, da solche Hemden an der Taille weit geschnitten sind.
⇒ Material
Über die Qualität des Hemdes entscheidet vor allem das Material. Generell gilt: im Sommer zu leichten und im Winter zu dicken Stoffen greifen. Im Sommer eignen sich Hemden aus Leinen oder Seide, auch wenn diese durch ihre Knitteranfälligkeit eher casual- als business-tauglich sind. Mit Baumwolle kann man hingegen nichts falsch machen. Business-Hemden sind deshalb größtenteils aus atmungsaktiver Baumwolle gefertigt, wie ein Blick in das Sortiment von Walbusch zeigt. Da sie luftdurchlässig sind, gerät man nicht ins Schwitzen.
Im Winter kann es ruhig ein etwas robusteres Material wie Baumwoll-Flanell, Cord oder sogar Wolle sein. Solche Modelle sollte man jedoch nur in der Freizeit tragen und im beruflichen Kontext lieber beispielsweise Hemden aus Twill-Baumwollgewebe wählen. Diese halten warm, sehen aber trotzdem elegant aus und harmonieren auch mit einem Anzug.
⇒ Farbe
Heutzutage hat man bei der Wahl der Farbe auch im Arbeitsalltag etwas mehr Spielraum. Während noch vor ein paar Jahren weiße Hemden in konservativen Kreisen ein Muss waren, trägt der Mann von heute auch zum Anzug Hemden in knalligen Farben. Grüne und rote Modelle erobern die Männermode, und auch im Geschäftsalltag darf es mittlerweile durchaus mal ein blaues oder gar rosafarbenes Hemd sein. Doch auch wenn Mut zur Farbe angesagt ist: In jeden Kleiderschrank eines Mannes gehört ein weißes, gut sitzendes Hemd.
⇒ Muster
In den letzten Jahren ist die Hemden-Industrie nicht nur hinsichtlich Farben, sondern auch Mustern kreativer und mutiger geworden. Längst ist es auch im Geschäftsalltag normal, dass Männer zum Anzug nicht mehr nur ein unifarbenes Hemd tragen. Auch karierte und gestreifte Modelle, etwa in dunklen Blautönen, wirken stilvoll und elegant. Und in der Freizeit ist sowieso alles möglich, denn mit Paisley- oder Jacquardmusterung können Herren ihre Individualität ausdrücken.
Wann ist ein Maßhemd sinnvoll?
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Männer haben beim Hemdenkauf die Wahl zwischen Modellen von der Stange und maßgeschneiderten Exemplaren. Grundsätzlich bieten sich Maßhemden für Herren an, die nicht die passenden Proportionen für Hemden von der Stange haben. Passt beispielsweise die Kragenweite nicht zur Ärmellänge von der Stangenware, dann sitzt das Hemd nicht perfekt.
Bei Maßanfertigungen hingegen stimmt der Schneider den Schnitt komplett auf den individuellen Körperbau ab. So können insbesondere Männer, die einen Bauchansatz haben, optisch ein paar Pfunde von den Rippen schummeln. Trägt man das Hemd hingegen durchweg mit einem Anzug, dann kann man durchaus zu einem Modell aus einer Mode-Kollektion greifen.