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Gender-Medizin: Männer leiden anders

Gender-Medizin: Männer leiden anders

Männer haben mit anderen Erkrankungen zu kämpfen  als Frauen. Besonders Erektionsstörungen oder psychische Probleme bedürfen einer genderspezifischen Behandlung. Fachleute empfehlen aus diesem Grund, dass Männer bei gesundheitlichen Problemen einen männlichen Facharzt aufsuchen sollten. Hierbei könnte auch die Hemmschwelle in Bezug auf Vorsorgeuntersuchungen sinken, die Männer immer noch nur selten wahrnehmen. Die neue geschlechtsspezifische Richtung der Medizin lässt sich unter dem Begriff Gender-Medizin zusammenfassen.

Männer brauchen eine gesonderte medizinische Behandlung
Gender-Medizin: Männer brauchen eine gesonderte medizinische Behandlung

 

Genderspezifische Krankheiten: Männer leiden anders

Neben den typisch männlichen Erkrankungen, wie Prostataleiden, oder der psychische Druck, der durch  Versagensangst im Bett ausgelöst wird, sind viele gesundheitliche Probleme geschlechterübergreifend. Denn Depression in den Wechseljahren, Bindegewebsschwächen oder chronische Migräne können auch Männer treffen. Dazu gesellt sich der gesellschaftliche Druck, den viele Männer in Bezug auf ihre Stellung im Beruf oder der Familie verspüren. Jedoch sind die Auswirkungen von ein und derselben Störung bei Männern und Frauen oft unterschiedlliche stark ausgeprägt. Aus diesem Grund plädieren immer mehr Mediziner für eine Gender-Medizin.In Berlin existiert seit 2009 ein spezielles Männergesundheitszentrum, das von dem Mediziner Wolfgang Hart geleitet wird.  Besonders der Psyche des Mannes wird im Spandauer Klinikum unter dem allübergreifenden Begriff biopsychosozial mehr Aufmerksamkeit gewidmet.

 

Männer: bloß nicht zum Arzt

Der Bedarf an männerspezifischen Therapiemöglichkeiten ist groß. Denn die Herren der Schöpfung gehen immer noch wesentlich seltener zu einem Mediziner und nehmen kaum Vorsorgeuntersuchungen war. Besonders in einer Gesellschaft, deren Bevölkerung immer älter wird, zeigen sich die hormonell und genetisch bedingten Unterschiede in  der Gesundheit immer deutlicher. So sollten auch Medikamente den Bedürfnissen der Geschlechter angepasst werden.  Forscher des Helmholtz Zentrums München haben herausgefunden, dass die Stoffwechselproduktion der Männer anders verläuft als die der Frauen und so ein Bedarf an genderspezifischen Medikamenten besteht.  Diese Erkenntnis ist besonders wichtig, da Männer schneller auf mycare.de Medikamente und Co. bestellen als Frauen, die wiederum eher erst zum Arzt gehen.

 

Die männliche Psyche braucht mehr Aufmerksamkeit

Besonders die sozialen und gesellschaftlichen Unterschiede zwischen der weiblichen und männlichen Sozialisierung führen dazu, dass Krankheiten verschieden stark ausgeprägt sind und oft zu spät erkannt werden. So leiden zwar Männer und  Frauen gleichermaßen an Herzerkrankungen. Die Ausprägungen haben jedoch jeweils eine andere Ursache und müssen gesondert behandelt werden. Auch gelten Krankheiten, wie Osteoporose, Magersucht oder depressive Störungen eher als weibliches Problem, was wiederum  dafür sorgt, dass sich betroffene Männer eher seltener einem Arzt anvertrauen. Umso wichtiger ist es, dass die Gender-Medizin mehr Aufmerksamkeit erhält und den Männern eine geschlechtsspezifische Behandlung ermöglicht wird.

 

Mehr Informationen zur Gender-Medizin finden Sie auch hier.

 

Bild: Diego Cervo /shutterstock.com

 

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