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Wenn der Stress uns krank macht – Burnout, seine Ursache und deren Folgen

Wenn der Stress uns krank macht – Burnout, seine Ursache und deren Folgen

Wenn der Chef zum dritten Mal diese Woche nach Feierabend anruft und uns Arbeit aufhalst. Wenn wir mal wieder am Wochenende arbeiten müssen und kaum noch Zeit für die Familie oder den Partner finden, dann nennen wir das wie? Richtig! Alltag.

Wenn der Stress uns krank macht

Fast 50 % aller Befragten einer Studie gaben an, sich im Job gestresst zu fühlen. Wie sich das äußert? Hektik, Kopfschmerzen und Magenschmerzen sind nur ein paar der Symptome. Wir fühlen uns ausgebrannt, antriebsschwach und freudlos. Wenn das auf euch zutrifft, dann ist er nicht mehr weit: Der Burnout. Spätestens jetzt sollten wir uns Hilfe suchen.

Generell müssen wir aber unterscheiden zwischen einem Burnout und einem normalen Leistungstief. Jeder fühlt sich mal niedergeschlagen, so als ob er das ganze Arbeitspensum niemals schaffen würde. In diesem Fall solltet ihr euch Ruhe gönnen, auch wenn es schwer fällt. Beim Burnout-Syndrom wird Ruhe allein nicht helfen.

Was ist das Burnout-Syndrom?

Das Burnout-Syndrom ist eine Stresskrankheit, die leider viel zu häufig nicht ernst genommen und abfällig als Modesyndrom bezeichnet wird. Sie tritt bei immer mehr Deutschen auf und äußert sich besonders oft in sozialen Bereichen wie bei Lehrern, Ärzten und Sozialarbeitern, die der anstrengenden Arbeit und den eigenen, nicht erfüllbaren Ansprüchen nicht mehr gewachsen sind und daher schlicht und einfach „ausbrennen“.

Inzwischen geht man aber davon aus, dass Menschen aller Berufsgruppen ein Burnout-Syndrom entwickeln können. Gerade die Menschen, die eine besonders hohe Verantwortung tragen, sei es im Job oder privat für die Familie sorgen zu müssen, seien besonders betroffen. Gefährdet sind vor allem die, die das Wohl anderer über ihr eigenes, bzw. die Karriere über ihr Privatleben stellen.

Wie erkenne ich, dass ich Burnout habe?

Entspannung zur Prävention | © panthermedia.net / Christian Müringer
Entspannung zur Prävention | © panthermedia.net / Christian Müringer

 

Das Burnout-Syndrom äußert sich sowohl psychisch als auch physisch. Wenn ihr ein ständiges Gefühl des Antriebslosigkeit, Niedergeschlagenheit und inneren Leere habt, dann sollten bei euch die Alarmglocken läuten. Auch Panik- bzw. Angstattacken und der Verlust des Selbstbewusstseins sind Symptome des Burnout.

Viele Menschen mit Burnout reagieren aggressiv auf ihren Stress. Sie sind gereizt und begegnen anderen Menschen, auch diesen, die ihnen helfen wollen, mit Wut und Zynismus. Häufig greifen Burnout-Kranke zum Alkohol oder anderen süchtig machenden Dingen, wie dem Rauchen. Durch die Flucht in den Alkohol fühlen sie sich kurzfristig besser und werden süchtig nach diesem Gefühl. Wenn sie dann allerdings wieder nüchtern werden, kommt das Gefühl des Leere und die Niedergeschlagenheit wieder und sie greifen erneut zum Alkohol. Daraus entwickelt sich ein Teufelskreis aus dem es alleine nur schwer zu entkommen vermag.

Wenn ihr Burnout-Symptome beim Ehe- bzw. Lebenspartner, oder einem Familienangehörigen bemerkt, kann das belastend für die ganze Familie sein. Wenn Freunde betroffen sind, wird die Freundschaft auf eine harte Probe gestellt. Auf dieser Fachseite zum Thema Burnout-Syndrom erfahrt ihr mehr über die Symptome, wie ihr Angehörige auf euren Verdacht ansprecht und wie ihr mit Betroffenen umgeht.

Muskelverspannung dank Burnout | © panthermedia.net / evgenyataman
Muskelverspannung dank Burnout | © panthermedia.net / evgenyataman

 

Auch die physischen, also die körperlichen Symptome sollte man nicht unterschätzen. Die gehen von Schlafstörungen (bis hin zum kompletten Schlafverlust) über Kopfschmerzen, Übelkeit und Gewichtsprobleme. Auch Erektionsstörungen und Muskelverspannungen sind keine Seltenheit. Doch über allem schwebt ein ständig andauerndes Schwächegefühl, das einen beherrscht.

Ein erstes Anzeichen von Burnout ist, dass sich Betroffene oft immer mehr aus Familie und Freundeskreis zurückziehen. Sie isolieren sich und gehen keinen Freizeitaktivitäten mehr nach. Später schieben sie ihre privaten und beruflichen Pflichten immer weiter auf, bis sie sich irgendwann komplett zurückziehen und auch zur Arbeit nicht mehr erscheinen.

Was für eine große Rolle die Mitmenschen im Heilungsprozess eines Burnout-Patienten spielen erfahrt ihr hier. Die Menschen um einen herum können den Burnout nicht nur heilen, sie können ihn auch auslösen.

Was kann ich gegen Burnout tun?

Wenn ihr befürchtet, dass ihr selber oder ein Freund/Angehöriger unter dem Burnout-Syndrom leidet: Holt euch Hilfe! Burnout ist sehr ernst zu nehmen und kaum einer wird alleine damit fertig. Es gilt: Je früher Burnout erkannt wird, desto besser kann man es behandeln. Es gibt verschiedene Ansätze zur Heilung des Burnout-Syndroms. Die erste und am häufigsten angewendete, ist die Psychotherapie. Eine Psychotherapie kann sehr sinnvoll sein, da sie der Ursache der Erkrankung auf den Grund geht. Dabei könnt ihr eine reguläre Therapie in Anspruch nehmen, ihr besucht eine Tagesklinik oder macht gleich eine Kur. Letzteres ist wohl die intensivste Therapie, die dem Patienten gleichzeitig auch den höchsten Grad an Entspannung liefert. Wie man sich gezielt präventiv vorm Burnout schützt und wieso Menschen in verschiedenen Berufsgruppen die Heilung nicht auf die gleiche Weise angehen können erfahrt ihr hier.

Das Burnout-Syndrom kann alternativ auch mit Medikamenten behandelt werden. Diese Antidepressiva wirken meistens antriebssteigernd werden über einen längeren Zeitraum von mindestens sechs Monaten angewendet.

Fazit

Statistik: Anteil der Krankschreibungen aufgrund von Burn-out mit und ohne andere Diagnosen im Jahr 2011 | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Auch wenn es leider immer noch von vielen als Modekrankheit bezeichnet wird, die vorgeschoben wird, wenn man überfordert ist, so ist das Burnout-Syndrom doch eine sehr ernst zunehmende Krankheit, die schon einige das Leben gekostet hat. Burnout kann am besten behandelt werden, wenn es früh erkannt wird. Verleugnet nicht, wenn es euch schlecht geht und ihr euch im Beruf überfordert fühlt. Sprecht mit einer vertrauten Person und nehmt Hilfe an. Wenn ihr die Burnout-Symptome im Anfangsstadium bei euch bemerkt, so ist Prävention doch die beste Art der Heilung.

Zieht euch nicht zurück, schafft mehr soziale Kontakte und sorgt für regelmäßige Bewegung. Auch Schlaf und ausreichend gutes, leckeres und gesundes Essen sind wichtig. Auf der Arbeit müsst ihr lernen „Nein“ zu sagen. Es kann auch mal der Kollege am Wochenende arbeiten. Entspannt euch, lasst es euch richtig gut gehen und vor allem: Sucht das Gespräch zu Freunden oder Familie, wenn ihr merkt, dass es euch schlechter geht.

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