Volle, gesunde und glänzende Haare – ein Wunsch, der am Herzen liegt. Rund 73.500 Friseursalons in Deutschland sorgen hierzulande für die richtige Frisur und das passende Styling. Die Bedeutung der Haare ist tief in der Geschichte verwurzelt.
Schon im alten Ägypten war das Haar ein Statussymbol, und es gab erste Mittel gegen Haarausfall. Bei den Germanen galten sie als Zeichen von Stärke und Fruchtbarkeit. Bis heute sind Haare ein wesentliches natürliches Schönheitskriterium sowie Ausdruck von Charakter und Persönlichkeit. Doch Haare sind nicht nur Zeichen für Attraktivität sondern auch Spiegel der Gesundheit und werden häufig mit eindrucksvollen Colorierungen und geschickten Tape Extensions unterstützt.
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Haarausfall ist nicht gleich Haarausfall
Auch wenn ihnen außergewöhnlich viel Aufmerksamkeit geschenkt wird – eigentlich sind die menschlichen Haare nur abgestorbene Zellen unseres Körpers. Wie Nägel bestehen auch sie lediglich aus Horn. Durchschnittlich befinden sich bei Erwachsenen zwischen 100.000 und 150.000 Haaren auf dem Kopf – dabei besitzen Blonde die meisten und Rothaarige die wenigsten.
Sie wachsen bis zu sechs Jahre lang ca. 1,2 Zentimeter im Monat, das sind 0,4 Millimeter am Tag. Danach fallen sie aus – bis zu 100 Stück am Tag sind normal und werden durch nachwachsende Haare ersetzt. „Erst wenn die Haare büschelweise ausfallen oder sich kahle Stellen bilden, spricht man vom Haarausfall“, weiß Dr. Constanze Kriebel-Goldmann, beratende Medizinexpertin der BKK Essanelle:
„Ursachen dafür gibt es viele – neben genetischen kann es auch physische und psychische Gründe haben. Denn Haare sind wichtige Indikatoren unseres körperlichen und seelischen Wohlbefindens.“
Auch Veränderungen der Struktur oder sogar Farbe können wertvolle Hinweise auf die Gesundheit geben.
Haarfarbe und -struktur: Die Gesundheitsbarometer
Die natürliche Haarfarbe des Menschen ist genetisch festgelegt und hängt hauptsächlich davon ab, wie viele Farbpigmente (Melanin) die Pigmentzellen produzieren. Sollte sie sich auf einmal die Haarfarbe ändern, kann das ein Signal für genetische, stoffwechsel- oder ernährungsbedingte Störungen sein. Auch Umweltfaktoren könnten eine Rolle spielen, zum Beispiel kann stark gechlortes Wasser im Schwimmbad den Haaren einen Grünstich verleihen.
Das Ergrauen der Haare ist eine normale Alterserscheinung, weil das Haar Farbpigmente verliert. Schnelles, vorzeitiges Ergrauen kann vererbbar und nur in den seltensten Fällen ein körperliches Warnsignal sein – allerdings kann Stress das Ergrauen der Haare durchaus fördern.
Ein weiteres Warnsignal des Körpers kann die Veränderung der Haarstruktur sein. Wenn sie auf einmal trocken, spröde und glanzlos werden, könnte dies auf eine Schilddrüsenunterfunktion hindeuten. Bei Frauen kann dies auch durch Hormonveränderungen in Schwangerschaft oder in den Wechseljahren auftreten.
Vom „bad hair day“ zur Depression: Starker Einfluss auf die Psyche
Psyche und Physis können sich sowohl positiv als auch negativ auf das Kopfhaar auswirken. Doch genauso kann der Zustand der Haare das Wohlbefinden und sogar die psychische Stabilität beeinflussen. Beim Blick in den Spiegel eines so genannten „bad hair days“ stehen einem buchstäblich die Haare zu Berge, die Stimmung kippt, die Selbstsicherheit sinkt. Wenn sogar stärkere Haarerkrankungen vorliegen oder die Haare ausfallen, kann dies auch größere seelische Ausmaße – bis hin zur sozialen Isolation und Depression annehmen. Hier kann psychologische Beratung und Betreuung hilfreich bzw. notwendig sein.
Demnach können Haare nicht nur zeigen, wie es um den Gesundheitszustand beschaffen ist, sondern haben auf diesen – insbesondere auf die Psyche – auch einen entscheidenden Einfluss. Nicht zuletzt deshalb ist die Bedeutung von Haaren, der Frisur und dem Styling so groß – bei Problemen mit eben diesen kann man aus einem Übermaß an medizinischen und kosmetischen Angeboten wählen. Die Schwierigkeit liegt darin, die Ursachen zu erkennen und aus der Vielzahl der Hilfsmöglichkeiten die Passende herauszufinden.
Quelle: http://www.bkk-essanelle.de/