Eigentlich sollten Laptops, Smartphones und Co. unser Leben leichter machen. Doch die kleinen Helfer können auch einiges an Stress verursachen. Das Überfordertfühlen von neuen Technologien hat sogar einen Namen: Technostress. Unter dieser Art des Stresses sollen Männer laut einer neuen Studie mehr leiden als Frauen.
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Schmeiß den PC aus dem Fenster
Da arbeitet man seit mehreren Stunden an der wichtigen Präsentation und dann stürzt der PC ab. Für Männer stellt diese ungewollte Arbeitsunterbrechung eine wesentlich größere Stresssituation dar als für Frauen. Das ist das Ergebnis einer Studie der FH Oberösterreich bei der 77 Probanden (41 Frauen und 36 Männer) Aufgaben an einem manipulierten PC lösen mussten, der während des Experimentes abstürzte. Der Clou: Es war nicht möglich den Fehler zu finden. Während die Frauen noch relativ ruhig blieben, erhöhte sich bei den Männern der Wert des Stresshormons Kortisol, der durch eine Speichelprobe nach Ende des Experimentes nachgewiesen wurde, vergleichsweise stark. Wie schon andere Studien belegten, kann dieses Phänomen damit zusammenhängen, dass Männer zielorientierter arbeiten und weniger stressresistent auf unerwartete Hindernisse reagieren.
Stressmacher PC, Smartphone und Co.
Zwar kann das unerwartete Hindernis auch in anderen Lebenssituationen auftreten und was früher vielleicht die plötzlich kaputtgehende Schreibmaschine war, ist heute der abstürzende Computer. Jedoch sind wir heutzutage wesentlich abhängiger von technischen Geräten und vielfach befindet sich auf Laptop und PC eine große Menge an Daten, die bei einem Systemfehler schnell verloren gehen können. Auch können uns Tablets und Co. überfordern, denn die Wenigsten kennen sich mit den Feinheiten der IT aus und haben schon beim Updaten oder Kauf eines neuen Gerätes Probleme mit dem Betriebssystem. So wird der Technologiestress schnell ein ständiger Begleiter in unserem Alltag.
Technostress verhindern
Wie die Studie aus Österreich nahe legt, müssen die Bewältigungsstrategien für Männer und Frauen bei Technostress verschieden aussehen. Weitere Studien sollen deshalb schon in Planung sein.
Da uns die technischen Geräte jedoch im Berufs- sowie Privatleben fast rund um die Uhr begleiten, ist es ratsam das eigene Nutzungsverhalten schon jetzt etwas genauer im Auge zu behalten und bei einer starken Belastung durch Stress Hilfe zu suchen. Sie können sich zum Beispiel durch Weiterbildungen mit den technischen Geräten vertrauter machen und sind so in der Lage bei IT-Problemen schneller Lösungen zu finden. Auch ist ein gezieltes Trainingsprogramm für besseres Stressmanagement ratsam. Das totale Abwenden von der Technik ist für die meisten unter uns kaum eine Option, jedoch kann es schon etwas bringen im Privatleben die Anzahl der technischen Geräte zu reduzieren und sich auf das Wesentliche zu beschränken.
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