1. Startseite
  2. »
  3. Gesundheit
  4. »
  5. Radfahren macht impotent: was ist dran am Mythos?

Radfahren macht impotent: was ist dran am Mythos?

Radfahren macht impotent: was ist dran am Mythos?

Radfahren ist eigentlich eine der gesündesten Sportarten und macht fit. Jedoch hat der eine oder andere Mann sicherlich seine Bedenken, wenn eine ausgedehnte Radtour anstehe. Denn immer wieder ist davon die Rede, dass Radfahren Männer impotent machen kann. Laut einiger Studien  machen sich Radfahrer nicht umsonst Sorgen um ihre Manneskraft, denn wenn der Sattel nicht richtig eingestellt  wird, können durchaus Erektionsstörungen drohen.

Radfahren: ist der Sattel falsch eingestellt, droht die Impotenz
Radfahren: ist der Sattel falsch eingestellt, droht die Impotenz

 

Erektionsprobleme dank zu viel Radeln?

Laut einem Bericht des Londoner Urologe Vinod Nargund, der schon 2008 im Fachmagazin „BJU International“ erschien, kann Radfahren eine Gefahr für die männliche Potenz sein. Der Urologe bezieht sich dabei auf weitere Studien, laut derer an die 60 Prozent der Vielradler über Taubheit in den Genitalien klagen. Auslöser für diese Probleme ist eine falsche Sitzhaltung beim Radeln, denn wenn der Sattel falsch eingestellt ist, kann es passieren, dass die Dammregion mit zu viel Gewicht belastet wird. Die Blutgefäße im Penis werden somit nicht genügend Sauerstoff versorgt  und Kollagene werden eingelagert. Dies kann nach einigen Jahren das Entstehen von Impotenz begünstigen.

 

Radfahren: verringerte Spermienfunktion

Neben dem Druck, der auf dem empfindlichen Genitalbereich lasten kann, kommt noch die Belastung durch entstehende Hitze dazu. Durch Wärme und damit auch Schweiß, der beim Radeln vermehrt in der Beckengegend entsteht, kann es zu Entzündungen und damit Schäden am Hodensack kommen.

 

Sattel richtig einstellen

Das Fahrrad ganz in den Keller zu verbannen, ist jedoch nicht die Lösung, denn Radfahren ist auch weiterhin gut für die Fitness. Männer sollten nur genau darauf achten, wie der Sattel eingestellt ist. Frank Sommer, Professor für Männergesundheit und Urologie in Hamburg, rät den Sattel so einzustellen, dass nicht die Dammregion das meiste Gewicht trägt, sondern die Beine. Dabei sollen die Knie sich nicht durchdrücken. Auch soll der Sattel am besten horizontal montiert werden und aus einem weichen Material bestehen. Hier muss jeder Radfahrer jedoch selber ausprobieren was am bequemsten ist und bei Taubheitsgefühl oder Schmerzen lieber den Sattel wechseln oder das Rad anders einstellen. Statt Mountainbikes, bei dessen Fahrern sehr oft Anomalien in der Hodengegend nachgewiesen wurden, ist zum Beispiel ein Trekking Rad besser für längere Touren geeignet, da sie stärker gefedert sind.

 

Immer wieder Pausen einlegen

Nicht nur das Fahrrad an sich und seine Einstellung sind jedoch entscheiden für den Erhalt der Potenz, sondern auch das Fahrverhalten. So sollten Sie bei längeren Touren immer wieder Pausen einlegen und nicht zu hohe Gänge wählen, denn durch den Kraftaufwand wird der Druck auf die Dammregion erhöht. Mit dem richtigen Fahrrad und der passenden Fahrweise stellt das Radfahren dann auch keine Gefahr für die Potenz dar und bekämpft sogar andere Faktoren, wie Übergewicht und Bluthochdruck, die wiederum Impotenz auslösen können.

 

Bild: Stefan Schurr /shutterstock.com

 

 

Ähnliche Beiträge