Muskelschwund beschleunigt sich ab dem 70. Lebensjahr
Senioren können mit regelmäßigem Krafttraining einem altersbedingten, fortschreitenden Muskelabbau wirkungsvoll entgegenwirken und so ihre Mobilität und Unabhängigkeit länger bewahren.
Darauf macht der Berufsverband Deutsche Internisten (BDI) aufmerksam.
„Menschen, die sich generell zu wenig bewegen, verlieren ab einem Alter von 50 Jahren etwa 0,2 Kilo Muskelmasse pro Jahr – das haben Forscher der University of Michigan ermittelt“, warnt Dr. Wolfgang Wesiack, Präsident des BDI und praktizierender Internist.
„Damit einhergehende funktionelle Einschränkungen können bei den Betroffenen insbesondere zu einer Häufung von Stürzen und damit verbundenen Verletzungen führen.“
Krafttraining gegen Muskelschwund
Der altersbedingte Muskelschwund – von Medizinern als Sarkopenie bezeichnet – kann bereits in einem Alter von 50 Jahren einsetzen mit einem Verlust von 1-2 Prozent Muskelmasse jährlich, nimmt dann mit fortschreitendem Alter kontinuierlich zu und beschleunigt sich insbesondere ab dem 70. Lebensjahr auf etwa 3 Prozent oder sogar mehr pro Jahr.
„Daher ist es wichtig, so früh wie möglich mit einem regelmäßigen Krafttraining zu beginnen und dieses schrittweise zu steigern, um gezielt Muskelmasse aufzubauen“, betont Wesiack. „Dabei ist es wünschenswert, die Übungen und Gewichtlast ab und an zu variieren, um den Muskeln neue Anreize zu bieten, da ansonsten nach anfänglichen Verbesserungen schnell ein Plateau erreicht wird, das nicht mehr zu steigern ist.
So lässt sich der Entstehung einer Sarkopenie effektiv vorbeugen und neben der Muskelkraft übrigens auch die Ganggeschwindigkeit verbessern. Dies wiederum erleichtert alltägliche Aktivitäten und kann dann unter Umständen auch wieder Bewegungsarten ermöglichen, die zuvor wegen schwindender Muskelkraft nicht mehr möglich waren, wie zum Beispiel strammes Spazierengehen oder Radfahren.
Gut für Herz und Kreislauf
Solche Bewegungsformen sind mit zahlreichen gesundheitlichen Vorteilen z.B. für Herz, Kreislauf und Immunsystem verbunden. Darüber hinaus führt jede Art von Bewegung übrigens auch zu einer Zunahme von Nervenzellverbindungen im Hippocampus und damit zu einer Verbesserung des räumlichen Gedächtnisses. Das gilt auch noch in fortgeschrittenem Alter, wie eine weitere US-Studie jetzt aufgezeigt hat.
Weitere Informationen über altersbedingte Erkrankungen und Möglichkeiten zur Vorbeugung und Behandlung unter www.internisten-im-netz.de
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