ESL-Milch ist eine neue Produktionsform, um Milch für den Handel länger haltbar zu machen. Bisher bot der Einzelhandel hauptsächlich pasteurisierte Frischmilch und H-Milch an. Die Abkürzung ESL Milch steht für „extended shelf life“, längere Haltbarkeit im Kühlregal.
Die meisten Discounter führen keine Frischmilch mehr im Regal, da frische Milch nur ca. 1 Woche haltbar ist, während die neue Milch vier Wochen frisch bleibt. Verbraucherschützer halten diese Milch für eine Mogelpackung, da sie genauso als frische Milch ausgezeichnet wird.
Der Geschmack ist etwas anders: ESL-Milch schmeckt besser als H-Milch, aber nicht so gut wie frische Milch. Er lässt sich als „wie Frischmilch mit H-Milch-artigem Beigeschmack“ beschreiben.
Vitamingehalt und Nährstoffgehalt sind besser als der von H-Milch, ernährugnstechnisch gesehen also alles ok.
Der Geschmack verdorbener ESL-Milch geht ähnlich wie bei H-Milch zunächst nur leicht ins Muffig-Bittere über, und nicht deutlich ins Saure wie bei rein pasteurisierter Milch. Es ist daher schwieriger, durch den Geschmack festzustellen, ob die Milch verdorben ist.
Das lange Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) bezieht sich auf die geschlossene Verpackung, denn „längerfrische“ Milch ist nach dem Öffnen dieser nur noch bis zu einer Woche haltbar, sofern unter dem MHD, und das auch nur, wenn sie weiterhin gekühlt wird.
ESL-Milch wird im Einzelhandel beispielsweise unter den folgenden Handelsnamen angeboten:
Bärenmarke, Die Alpenfrische Vollmilch, von Allgäuer Alpenmilch GmbH
Weihenstephan, Frische Alpenmilch, von Molkerei Weihenstephan GmbH & Co. KG
milfina, Frische Vollmilch, von Humana Milchunion eG, vertrieben bei ALDI Süd
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