Jeder gesunde Mensch hat drei Gefäßpolster (Plexus hämorrhoidalis internus). Diese können bei Vergrößerung oder Tiefertreten (Prolaps) zu einem „Hämorrhoidal-Leiden“ führen.
Typische Symptome sind Blutungen (hellrotes Blut beim Stuhlgang), Druckgefühl, Juckreiz (Pruritus), Hautausschlag (Ekzem oder Dermatitis) und im fortgeschrittenen Stadium Störungen der Stuhl-Kontinenz (Fähigkeit, Stuhl und Darmwinde sicher zu halten).
Die Ursachen des Hämorrhoidal-Leidens sind nicht sicher geklärt, eine Rolle spielen wohl ballaststoffarme Kost, der aufrechte Gang, langes Sitzen, genetische Veranlagung (Bindegewebsschwäche) sowie ungünstige Stuhlgewohnheiten (lange „Toilettensitzungen“, starkes Pressen).
Rund 50 Prozent der Überfünfzigjährigen leiden unter Hämorrhoiden. Die Erkrankung kann aber durchaus auch weit vor diesem Alter auftreten, wobei Frauen und Männer gleichermaßen betroffen sind.
Vorbeugen:
Die beste Möglichkeit zur Prävention von Hämorrhoiden besteht in einer ballaststoffreichen Ernährung. Beispielweise Müsli, Obst, Vollkornbrot oder
Weizenkleie sind ideal, um die Verdauung anzuregen und somit zur Vorbeugung von Verstopfungen beizutragen.
Gepaart mit einer ausreichenden Flüssigkeitsaufnahme (mind. 2 Liter pro Tag) und soviel Bewegung, wie Sie einrichten können, sind dies die besten Mittel gegen Hämorrhoiden.
Achten Sie darauf, beim Stuhlgang nicht zu stark zu pressen und sich entsprechend Zeit zu lassen. Bei Problemen sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen und auf Eigenbehandlung verzichten.
Therapieformen:
Verödung (Sklerosierung nach Blond oder Blanchard)
Infrarotbehandlung (Infrarotkoagulation): Mit Hilfe eines Infrarotlichtgerätes wird Gewebe an mehreren Stellen am Ursprung der Hämorrhoide stark erhitzt. Das Gewebe verschorft und bildet sich zurück. Die Behandlung verursacht für gewöhnlich keine Schmerzen.
Gummibandligatur (auch Gummiligatur nach Barron): Der Knoten wird durch ein darüber gestülptes Gummiband abgeklemmt (Ligatur) und fällt in den folgenden Tagen ab.
Kryohämorrhoidektomie (Vereisung): Mit Hilfe von Lachgas oder flüssigem Stickstoff werden die Knoten bei minus 90 Grad Celsius eingefroren. Ab einer Behandlungszeit von drei Minuten stirbt dabei das Gewebe ab. Nach ungefähr zwei Wochen wird es dann abgestoßen.
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