Kleine Sünden gehören auch zur Ernährung: Stress aber erhöht den Blutzuckerspiegel und begünstigt bei vielen Menschen die Gewichtszunahme. Übergewichtige, die mit strengen Diäten abnehmen wollen, scheitern oftmals an auferlegten Nahrungsmittelverboten. „Du bist zu dick! Wenn du nicht abnimmst, wirst du krank! Und wenn du das isst, kannst du niemals abnehmen!“
Solche oder ähnliche Sätze hören viele Deutsche nicht nur von Ärzten, Ernährungsberatern oder aus den Medien, sondern vor allem von ihrem eigenen plagenden Gewissen. Die beste Lösung zum Abnehmen ist eine Änderung der Essgewohnheiten – das haben die meisten verstanden.
Doch gesunde Ernährung bedeutet für viele, Nahrungsmittel in „erlaubt“ und „verboten“ einzuteilen. Ein auferlegtes Verbot von Süßem oder Fettigem führt jedoch nicht nur zu Heißhungerattacken auf gerade diese Leckereien. Das ständige „ich würde gerne, darf aber nicht“ und „verdammt, jetzt hab ich es ja doch gegessen“, das pausenlose Bewerten der Mahlzeiten und der häufige Kontrollblick auf die Waage, führen langfristig zu Stress. Doch dieser lässt bei vielen jeden noch so motivierten Abnehmversuch scheitern.
Stress erhöht die Blutzuckerwerte
Anhaltender Stress führt zur Ausschüttung des Hormons Kortisol, das die Zuckerneubildung im Körper ankurbelt und den Blutzuckerspiegel ansteigen lässt. In Urzeiten war diese Energiebereitstellung noch praktisch, konnte doch hinter jedem Felsen Gefahr lauern, die der schnellen Flucht bedurfte.
Heute läuft allerdings keiner dem Stressauslöser ernsthaft davon und die Energie bleibt ungenutzt. Diese Dauerbelastung wirkt auf den Blutzuckerspiegel wie eine große Portion Nudeln und führt zur Ausschüttung von Insulin, welches dem Fettabbau entgegenwirkt. Zudem senkt Insulin den Blutzuckerspiegel so weit, dass das hungrige Gehirn schnell Nachschub verlangt. Dann steht die Wahl zwischen quälendem Appetit oder der nächsten Zwischenmahlzeit.
Stressabbau spielt also auch bei der gesunden Ernährung eine wesentliche Rolle. So ist es nicht nur wichtig, was auf den Teller kommt, sondern auch wie es verzehrt wird. Mahlzeiten frisch vorbereiten, gemütliches Beisammensitzen und Speisen bewusst genießen, helfen zu entspannen.
Neues Essverhalten erlernt sich zudem leichter, wenn es Spaß macht und nicht von Verzicht geprägt ist. Kleine Sünden sind erlaubt. Wer sich vorwiegend gesund ernährt, darf sich ab und an auch ein Stück Kuchen gönnen. Dies stört den Körper weit weniger, als wenn Heißhungerattacken einen die ganze Torte verspeisen lassen.
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