Die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH wurde 1991 aus einer privaten Initiative heraus gegründet und hat sich innerhalb kürzester Zeit mit heute über 1,8 Millionen registrierten Spendern zur weltweit größten Einzeldatei entwickelt. Jeden Tag erhalten mindestens acht Patienten Stammzellen von Spendern aus der DKMS.
Trotz dieser positiven Entwicklung kann für etwa jeden fünften Patienten, der eine Stammzelltransplantation benötigen, noch immer kein geeigneter Spender gefunden werden. Erklärtes Ziel der DKMS ist es, durch den weiteren Ausbau der Datei für möglichst alle Patienten einen geeigneten Lebensspender zu finden.
Nach einer anfänglichen Förderung durch das Bundesministerium für Gesundheit und die Deutsche Krebshilfe ist die DKMS seit Ende 1994 für den Ausbau der Datei finanziell auf sich gestellt. Die Spenderneugewinnung wird seitdem ausschließlich über Privat- und Firmenspenden finanziert.
Wie läuft eine Lebensspende ab?
Es gibt zwei Möglichkeiten, die dringend benötigten Stammzellen zu spenden: die periphere Stammzellentnahme und die Knochenmarkentnahme.
Bei der peripheren Stammzellentnahme wird dem Spender über mehrere Tage ein körpereigener hormonähnlicher Stoff (Wachstumsfaktor) gegeben. Dieses Medikament stimuliert die Produktion der Stammzellen, die dann über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt werden. Das Verfahren wird in der Medizin seit 1988 angewandt, bei DKMS-Spendern seit 1996.
Bei der Knochenmarkentnahme wird dem Spender unter Vollnarkose ca. ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch (das sind ungefähr fünf Prozent des Gesamtvolumens) aus dem Beckenknochen (nicht Rückenmark!) entnommen und dem Patienten übertragen. Das entnommene Knochenmark bildet sich innerhalb von 14 Tagen vollständig nach. Das Risiko für den Knochenmarkspender beschränkt sich im Wesentlichen auf das Narkoserisiko.
In beiden Fällen wird der Spender vor der Entnahme eingehend ärztlich untersucht. Verdienstausfall und alle anderen Kosten des Spenders werden von der Krankenkasse des Patienten übernommen.
Zwei Millionen Menschen sind nun in der DKMS, der weltweit größten Spenderdatei, registriert. Eine Zahl, über die DKMS-Geschäftsführerin Claudia Rutt riesig freut: „Wenn man uns 1991, als wir als Bürgerinitiative starteten, gesagt hätte, dass wir es bis 2009 schaffen, zwei Millionen Menschen zu motivieren, hätte dies keiner geglaubt.“
Den Anstoß zur Gründung der DKMS gab 1991 das Schicksal der leukämiekranken Mechtild Harf, die eine Stammzelltransplantation benötigte. Damals gab es in Deutschland nur etwa 3.000 Freiwillige, die sich als potenzielle Stammzellspender zur Verfügung stellten. Man war auf die lange Suche nach Spendern in ausländischen Dateien angewiesen. Noch im selben Jahr konnten über 68.000 Spender in die DKMS aufgenommen werden. Stetig kamen neue hinzu und heute sind nun zwei Millionen potenzielle Lebensretter in der weltweit größten Spenderdatei verzeichnet.
Die zwei Millionste Spenderin ist Melanie Krahe aus Aldenhoven, die sich mit ihrem Mann bei der Typisierungsaktion „Hilfe für Jordy und andere“ in die DKMS aufnehmen ließ.
Der 13-Jährige Jordy hat Leukämie und seine einzige Chance auf Leben ist die Transplantation gesunder Stammzellen. „Ich freue mich sehr, dass ich die 2 millionste DKMS-Spenderin bin. Für mich war die Registrierung selbstverständlich. Genauso selbstverständlich sollte es aber auch für alle anderen sein, die es bisher noch nicht getan haben“, appelliert die 31- Jährige. Die Mutter zweier Kinder fügt hinzu: „Jede Mutter hofft auf die Hilfe anderer, wenn das eigene Kind lebensbedrohlich erkrankt.“
Claudia Rutt ist beeindruckt vom Engagement der Bevölkerung: „Erst 2003 konnten wir den millionsten Spender aufnehmen. Das wir in nur sechs Jahren bereits die 2 Millionen Spendermarke knacken würden, hätte keiner vermutet. Die erste Million in zwölf Jahren, die zweite in sechs Jahren und vielleicht die dritte in drei Jahren? Fest steht: Das verdanken wir der überwältigenden und vorbildlichen Spendenbereitschaft in der Bevölkerung, den vielen, unermüdlichen, freiwilligen Helfern und einem großartigen DKMS-Team.“ Und weiter: „Dieses Ergebnis ist für uns noch mehr Ansporn und ein weiterer Meilenstein in Richtung unseres Ziels, für jeden Patienten einen passenden Stammzellspender zu finden.“
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