Forscher der Universität Bern untersuchten in einer neuen Studie den Zusammenhang zwischen der Belastung durch Fluglärm und dem Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden.
Es konnte eindeutig nachgewiesen werden, dass Personen, die über einen längeren Zeitraum Fluglärm ausgesetzt sind ein deutlich erhöhtes Risiko haben, einen Herzinfarkt zu erleiden.
Eine Forschungsgruppe um Prof. Matthias Egger vom Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern beschäftigt sich mit den Auswirkungen von Fluglärm und mit der Frage, in wie weit dieser einen Einfluß auf das Risiko einen Herzinfarkt zu erleiden, habe.
Im Ergebnis fanden die Forscher einen deutlichen Zusammenhang. Je stärker der Lärmpegel und je länger die Personen der Lärmbelastung ausgesetzt sind, desto höher das Risiko, einen Infarkt zu erleiden. Schon eine andauernde Belastung von gerade 60 Dezibel reicht dafür aus. Interessant auch die Tatsache, dass bei Frauen keinerlei erhöhtes Risiko durch die Lärmbelastung nachgewiesen werden konnte.
Die Daten der Studie basieren auf einem umfassenden Datensatz von über 4,5 Millionen Personen über 30 Jahren aus der gesamten Schweiz.
Neu an der Untersuchung ist, dass erstmals in dieser Studie der Fluglärm statt des Straßenlärms untersucht wurde. Erwiesen war bereits, dass akuter chronischer Straßenlärm und Luftverschmutzung Risikofaktoren für Herzkreislaufprobleme sind.
Allerdings konnte nicht genau unterschieden werden, welchen Einfluss dabei der Faktor Lärm und welchen der Faktor Luftverschmutzung spielen, da diese gleichzeitig auftraten.
Die neusten Studien, die statt des Straßenlärms den Fluglärm untersuchten, konnten nun eindeutig belegen, dass Lärm unabhängig von der Luftqualität das Herzinfarktrisiko erhöht. Die Wirkung des Fluglärms wird damit erklärt, dass Lärm als psychosozialer Stressor auf das sympathische Nervensystem und das Hormonsystem wirkt und dadurch das Herzinfarktrisiko ansteigen lässt.