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Magersucht ist kein rein weibliches Problem

Magersucht ist kein rein weibliches Problem

Magersucht und Bulemie werden meist immer noch als typische Erkrankungen gesehen, unter denen nur Frauen leiden.

Dies ist jedoch ein folgenschwerer Irrtum. Auch Männer können unter diesen dramatischen Essstörungen leiden, oft mit weit schlimmerem Ausgang als bei dem weiblichen Geschlecht.

Bei dem Begriff Magersucht erscheinen vor dem geistigen Auge meist Bilder von extrem mageren weiblichen Modells oder jungen Mädchen, die mehr von Ähnlichkeit mit einem Skelett, denn einem lebenden Menschen haben. Doch auch Jungen und Männer leiden unter diesen Essstörungen.

In Deutschland sind schätzungsweise 0,1 Prozent aller Männer an Magersucht, der Anorexie, 0,1 – 0,4 Prozentgeschätzt an einer Bulimie, der so genannten Ess-Brech-Sucht, erkrankt.

Die Dunkelziffer könnte durchaus höher sein. Während die Erkrankung bei Mädchen und Frauen oft zwischen dem 15. und 18. Lebensjahr beginnt, sind Männer hauptsächlich zwischen 18 und 25 Jahren gefährdet.

Auch der Auslöser einer Essstörung ist bei den Geschlechtern oft unterschiedlich. Bei Frauen wird oft einem Frauenbild, das in den Medien gezeigt wird, nachgeeifert. Der eigene Körper wird dabei verzerrt wahrgenommen und als „abnorm“ gesehen.

Zwar empfinden Männer, die unter einer Essstörung leiden ihren Körper ebenfalls als nicht ideal, doch ist häufig eine falsch verstandene Muskelaufbaudiät der Auslöser, dass ein junger Mann an einer Essstörung erkrankt.

Vorrangiges Ziel ist zunächst der Aufbau von Muskeln. Bestimmte Diäten sollen dabei unterstützend wirken. Schnell jedoch kann dies in eine Falle führen. Ähnlich wie bei Frauen entwickeln dabei auch Männer im Laufe der Zeit ein verzerrtes Selbstbild und versuchen, immer weiter an Gewicht zu verlieren oder geben sich der Vorstellung hin, durch Askese den Körper zusätzlich reinigen und von Umweltgiften befreien zu können.

Das größte Problem von Männern mit Essstörungen ist allerdings, dass spezielle Beratungsangebote und Selbsthilfegruppen auf Frauen zugeschnitten sind. Hinzu kommt, dass es unter Männern ein weitgehendes Tabuthema ist, eine „weiblichen Erkrankung“ zu haben.

Bild: © Steven Frame / iStockphoto

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