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Paruresis ist ein ernst zu nehmendes Problem

Paruresis ist ein ernst zu nehmendes Problem

Paruresis ist ein psychisches Problem, das nur wenigen unter diesem Wort ein Begriff ist. Verbreiteter ist der etwas lässig eingeworfene Ausdruck „Pinkel Panik“.

Genau dies allerdings beschreibt treffend die Symptome der Erkrankung. Die Betroffenen haben eine Angst entwickelt, öffentliche Toiletten zu benutzen.

Oft werden die Betroffenen für ihre Angst belächelt oder auch verspottet, für Menschen, die unter Paruresis leiden allerdings, ist diese ein ernst zu nehmendes Problem, welches das Leben massiv einschränkt.

Die Angst davor, öffentliche Toiletten zu benutzen, beschränkt sich dabei meist nicht nur auf beispielsweise die innerstädtischen Toilettenhäuser. Auch die Toiletten bei Bekannten oder auch am Arbeitsplatz werden gemieden.

Knapp drei Prozent der deutschen Männer leiden unter dieser wenig bekannten Krankheit. Für diese Menschen kann das Leben fast zu einer Art Spießrutenlauf werden.

Sie sind nicht in der Lage, in der Öffentlichkeit zu urinieren, selbst, wenn dies zu beträchtlichen gesundheitlichen Schäden führen kann. Betroffene werden im Laufe der Erkrankung sich oft von gesellschaftlichen Aktivitäten fernhalten.

Sei dies ein Gang über den Weihnachtsmarkt mit einem Halt beim Glühweinstand, denn auch nach dem Genuss eines Getränks in geselliger Runde könnte der Harndrang übermässig werden. In einem solchen Falle können Paruresis Patienten nur eines tun, nämlich auf schnellstem Wege versuchen nach hause zu kommen. Auch ein Geburtstag oder eine Feier bei Freunden wird zur Qual, da die Toilette der Wohnung von einem Menschen, der unter der Erkrankung leidet, unbenutzbar ist.

Leider kann den Betroffenen, vertrauen sie sich einem Arzt an, nicht medikamentös geholfen werden. Dennoch können verschiedene Formen der Verhaltenstherapie helfen.

Meist liegt die „Pinkel Panik“ auch in Schlüsselerlebnissen begründet, die durch eine Therapie aufgearbeitet werden können und so den Betroffenen eine Rückkehr in ein Leben ohne die Phobie ermöglichen.

Weblinks:

  • International Paruresis Association internationale Paruresis Gesellschaft
  • Therapieprojekt unter Leitung von Philipp Hammelstein vom Institut für Experimentelle Psychologie der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
  • Deutsprachiges Paruresis Forum – Absolut empfehlenswert. Direkter Erfahrungsaustausch mit Betroffenen. Achtung: Wie bei jeden Internet-Forum sollten Sie niemals Ihre Identität öffentlich preisgeben. Das Forum ist Teil der European Paruresis Association Webpage

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