Das Problem der trockenen Augen tritt in den kalten Monaten bei vielen Menschen auf. Lange ging man davon aus, das in der Hauptsache die trockene Heizungsluft dafür verantwortlich ist, wenn im Winter nicht genug Tränenflüssigkeit das Auge benetzt und so dass das Auge wie ausgetrocknet erscheint.
Jetzt aber haben Wissenschaftler herausgefunden, dass das Sekret des Tränenfilms sich bei niedrigen Temperaturen verändert.
Es ist nicht die trockene Luft, die scheinbar die Tränenflüssigkeit im Auge verdunsten lässt. Daher ist bei niedrigen Temperaturen auch davon abzuraten, etwa künstliche Tränenflüssigkeit ins Auge zu träufeln. Dies ist ebenfalls empfindlich für Temperaturen und kann so den Effekt der trockenen Augen eher noch verschlimmern denn verbessern.
Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie amerikanischer Forscher der University of Texas. Diese fanden heraus, dass die Temperatur, die auf Auge und Augenlid wirkt, entscheidend für die Zusammensetzung des Tränenfilms, der das Auge benetzt, ist. Dabei reichen schon wenige Grad, um das Sekret zu verändern.
Sinkt die Temperatur des Tränenfilms unter 32 Grad, so wird der ölige Bestandteil des Selben, der dafür verantwortlich ist, dass sich die Flüssigkeit gleichmäßig im Auge verteilen kann und somit diesen stabil hält, dickflüssig. In der Folge kann sich der Tränenfilm nicht mehr gleichmäßig verteilen und ein mehr oder weniger unangenehm brennendes Gefühl trockener Augen entsteht.
Gegen diesen Effekt hilft beispielsweise auch bei niedrigen Temperaturen eine Brille, die die Augen vor kaltem Wind schützt und so eine Abkühlung unter 32 Grad verhindern kann. Auch ein sehr hoch über die Nase geschlagener Schal kann helfen, da die Wärme der ausgestoßenen Atemluft zum Teil zu den Augen steigt und so eine zu starke Auskühlung verhindert.
Die wärmende aber trockene Heizungsluft hingegen hat weniger negativen Effekt auf den Tränenfilm.