Rheuma

Rheuma

rheuma_ligaAus Anlass des Welt-Rheuma-Tages am 12. Oktober ruft die Deutsche Rheuma-Liga dazu auf, die weit verbreiteten Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises gesellschaftlich mehr in den Mittelpunkt zu stellen. Unabhängig von Alter oder Geschlecht könne jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt an entzündlichen Gelenkerkrankungen infolge einer Autoimmunstörung erkranken. Auch Augen, Haut, Nieren, Gehirn und andere Organe können Schaden nehmen.

Mit Rheuma werden ganz allgemein Beschwerden am Stütz- und Bewegungsapparat mit fließenden, reißenden und ziehenden Schmerzen bezeichnet, die oft mit funktioneller Einschränkung einhergehen. Die medizinisch korrekte Bezeichnung für Rheuma ist „Krankheiten des rheumatischen Formenkreises“.

Man unterscheidet mittlerweile zwischen 200 bis 400 einzelne Erkrankungen, welche sich im Beschwerdebild, Verlauf und Prognose sehr unterscheiden. Daher sind die Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises kaum zu überblicken und schwierig zu diagnostizieren – „Was man nicht erklären kann, sieht man gern als Rheuma an…“

Die Behandlung erfolgt während der akuten Schübe durch entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente (Analgetika, nichtsteroidale Antirheumatika und / oder steroidale Antirheumatika (Kortikoide)).

Als Langzeit- bzw. Dauertherapie von autoimmunbedingten rheumatischen Erkrankung beginnt man heute schon frühzeitig mit einer Basistherapie um Langzeitfolgen wie Gelenkschäden möglichst vorzubeugen. So sind stark deformierende Gelenkschäden in den letzten Jahren bereits seltener zu beobachten.

Aktuelle Erhebungen des Deutschen Rheumaforschungszentrums zeigen, dass die Zahl der Frühberentungen bei enzündlichem Gelenkrheuma, dem gesamtgesellschaftlichen Trend folgend, um 10 Prozent rückläufig sind. Professorin Erika Gromnica-Ihle, Ärztin und Wissenschaftlerin, ist seit einem Jahr Präsidentin des mitgliederstarken Patientenverbandes:

„Das verdanken wir zum Teil dem Fortschritt in der Medizin, insbesondere der medikamentösen Therapie und dem modernen Gelenkersatz.“ 47 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer, die an einer Rheumatoiden Arthritis erkrankt waren, konnten 2008 ihren Beruf weiter ausüben. Etwa die Hälfte der Erkrankten scheidet jedoch wegen der starken gesundheitlichen Beeinträchtigungen nach wie vor aus dem Erwerbsleben aus. Mehr als eine halbe Million Bundesbürger sind an Rheumatoider Arthritis erkrankt.

Ernährung bei Rheuma:

Eine eigentliche „Rheuma-Diät“, mit der man eine günstige Wirkung auf den Krankheitsverlauf erzielen könnte, gibt es nicht.

Eine vorwiegend, nicht jedoch ausschließlich vegetarische Ernährung erscheint jedoch sinnvoll. Rheumatiker sollten eine gesunde vitamin-, mineralstoff- und ballaststoffreiche Mischkost zu sich nehmen und Übergewicht vermeiden. Obst und Salate gehören täglich auf den Speiseplan, zweimal in der Woche sollte auch Meeresfisch auf dem Teller landen.

Diese Lebensmittel besser meiden:
Einige Nahrungsmittel sollten vom Speiseplan verbannt werden. Dazu zählen insbesondere fettes Fleisch, fette Wurstwaren, Vollfettkäse und Sahnequark. Auch beim Genuss von Kaffee sollte man sich zurückhalten, besser nicht mehr als zwei Tassen pro Tag.

Weitere Regeln für ein erfülltes Leben mit Rheuma

Um trotz Rheumabeschwerden ein erfülltes Leben zu führen, sind befriedigende Aufgaben in Job und Freizeit ebenso wichtig wie gute soziale Kontakte und harmonische Beziehungen. Sie schaffen einen positiven Gegenpol zur Krankheit, spenden Kraft und Freude. Jeder Mensch sollte seine Lebensumstände kritisch danach durchleuchten, ob sie ihm gut tun – aber für einen Kranken ist das noch wichtiger.

Gabriele Brieden, Ärztin und Ratgeberautorin, gibt dazu einige Regeln an die Hand:

  • Überarbeitung und Übermüdung vermeiden. Auf Körpersignale achten und sich beizeiten ausruhen. Überanstrengung kann einen Krankheitsschub einleiten!
  • Berufliche Zufriedenheit prüfen. Gespräche mit Kollegen und Vorgesetzten verstärken Verständnis für Handicaps. Ist die berufliche Situation unbefriedigend, sollte man etwas ändern oder notfalls kündigen.
  • Nein sagen lernen. Sich zu nichts drängen lassen. Das gilt auch für Verabredungen, die man kurzfristig absagen muss, weil es einem schlecht geht.
  • Wichtiges von Unwichtigem unterscheiden. Unnötige Belastungen vermeiden; Hausputz beispielsweise reduzieren.
  • Stress verhindern
  • Mit Ängsten auseinandersetzen. Sich über die rheumatische Erkrankung informieren. Probleme mit Nahestehenden besprechen und Handicaps akzeptieren.
  • Mut haben, sich nicht unterkriegen lassen. Selbstmitleid bringt nichts. Jeden Tag bewusst etwas unternehmen, was Spaß macht. Kreativität und Frohsinn fördern.
  • Aktiv und selbstbewusst am Leben teilnehmen.

Die Deutsche Rheuma-Liga Bundesverband e.V. hat eine Patientenbroschüre herausgebracht, die u.a. einen Fragebogen zur Einschätzung der eigenen Rheuma-Gefährdung enthält.

Weiter Infos:

  • Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e. V.
  • Deutsche Rheuma Liga
  • Fakten über Rheuma

Bild: Rheuma-liga

Ähnliche Beiträge