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Altersschwerhörigkeit nicht ignorieren

Altersschwerhörigkeit nicht ignorieren

Neuer Hörpass weist richtigen Weg

Mehr als jeder dritte Deutsche leidet mit 60 Jahren unter Altersschwerhörigkeit. Ab dem 70. Lebensjahr verdoppelt sich sogar die Zahl der Betroffenen.

Doch bei Schwerhörigkeit geht es nicht nur um das Hören an sich, sondern vor allem um das „Dazugehören“.

Hals-Nasen-Ohren-Ärzte raten deshalb zu jährlichen Kontrolluntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr und empfehlen Betroffenen das regelmäßige Tragen von Hörgeräten.

„HNO-Ärzte unterscheiden zwei Formen des Hörverlustes: den Innenohrhörverlust, bei dem die Haarsinneszellen im Innenohr absterben, und den daraus resultierenden zentralen Hörverlust“, erklärt HNO-Arzt Dr. Uso Walter, Vorsitzender des HNOnet NRW, einem Zusammenschluss der HNO-Ärzte in Nordrhein-Westfalen.

Der zentrale Hörverlust beschreibt gestörte Verarbeitungsstrategien für Geräusche in der Hörbahn durch Veränderungen an den Nervenfasern. Denn genau wie ein Neugeborenes Hören und Verstehen erst erlernen muss, verlernen Betroffene dieses bei nachlassendem Hörvermögen.

Da dieser Prozess nur langsam fortschreitet, verspüren viele den Verlust an Hörkompetenz aber erst, wenn es fast schon zu spät ist. Auch, weil das Gehirn die beginnende Hörminderung über längere Zeit kompensiert. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen ab dem 50. Lebensjahr sind daher wichtig.

„Wird die Erkrankung diagnostiziert, sollten Betroffene das Tragen des Hörgeräts ernst nehmen. Ohne Hörgerät hören sie nämlich nicht einfach nur schlecht, sondern verlernen das Hören mit der Zeit“, erklärt Dr. Walter. Am Anfang hören Patienten im Tieftonbereich noch gut und nehmen nur höhere Frequenzen nicht mehr wahr. Wer jetzt die Krankheit ignoriert, verliert später die Fähigkeit zum zentralen Hören. Getreu dem Motto: Wer rastet, rostet.

Erhalten Nervenstrukturen keine Impulse mehr, verkümmern sie. So sind sie später auch nicht mehr fähig, die vom Hörgerät weitergeleiteten Geräusche richtig zu verarbeiten. Schwerhörigkeit führt beispielsweise häufig zu Depressionen und Einsamkeit. Zudem leistet sie der Entstehung von Altersdemenz einen Vorschub, fördert den Verlust der räumlichen Orientierung und den Sehverlust.

Sorgen, dass das Tragen des Hörgerätes unangenehm ist, sind unbegründet. Die Geräte wurden in den vergangenen Jahren sowohl auf technischem Gebiet als auch im Hinblick auf Tragekomfort und Ästhetik stark weiterentwickelt. Wie eine gut sitzende Brille kann ein perfekt angepasstes Hörgerät zu einem nahezu unmerklichen treuen Begleiter und Helfer werden.

Neu in Nordrhein-Westfalen: Hörpass

Das HNOnet NRW, ein Netzwerk von HNO-Fachärzten, hat ein Projekt zur Altersschwerhörigkeit ins Leben gerufen. Ein Hörpass, den Betroffene bei teilnehmenden HNO-Ärzten erhalten, dokumentiert Untersuchungen und vereinheitlicht sie.

Auf der Basis aktueller Höruntersuchungen kann so der prozentuale Hörverlust berechnet und fachärztliche Empfehlungen über Kontrollabstände und Therapiemaßnahmen besser gegeben werden. Patienten haben so ihre Hörentwicklung immer unter Kontrolle und nebenbei auch ein wichtiges Dokument für Behörden und Versicherungen.

Weitere Tipps und eine Liste mit HNO-Ärzten unter www.hnonet-nrw.de

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